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Die Azoren gelten als Blumeninseln, wahrscheinlich wegen der Belladonnalilien, der Bougainvilleas, der Hortensien, der Paradiesblumen, der Schmucklilien, der Strandgoldrute und des Hibiscus.
Aber mindestens genauso blumig ist die Sprache. Wo überall auf der Welt derzeit Schilder mit der Information „Wegen Coronavirus geschlossen“ bzw. in Deutschland einfach „Betreten verboten!“ hängen, da wird in Portugal schachtelsatzmäßig über den Grund, die Grundlage und das Zustandekommen der Entscheidung, den Park zu schließen, informiert:
Angesichts der Bedeutung präventiver Maßnahmen zur Minimalisierung des kollektiven Risikos, das dem Ausbruch und der Ausbreitung von COVID-19 in der Region inhärent ist, sowie der Bedeutung des Schutzes der Bevölkerung hat sich die Autonome Regierung der Azoren dazu entschlossen und teilt hiermit der Bevölkerung mit, dass dieses der Erholung dienende Waldschutzgebiet bis zum 31. März 2020 dem Zugang der Öffentlichkeit entzogen bleiben wird.
Die für die Sicherheit und Information der Bevölkerung verantwortlichen Beamten hätten gerne noch mehr geschrieben, doch leider musste es auf ein DIN-A4-Blatt passen. Wenn man aber die Verlautbarungen der Azorenregierung in den Zeitungen liest, da wird noch ausschweifend formuliert wie einst am Hofe Johanns VI.
Übrigens: Der Großteil des Waldes, der nicht ausdrücklich zur Erholung vorgesehen und mit Sitzbänken und Grillplätzen ausgestattet ist, ist weiterhin frei zugänglich. Man kann hier, solange man nicht in einem besonders betroffenen und deshalb gesperrten Dorf wohnt, also ganz wild und stundenlang spazieren gehen – und dabei kuriose Entdeckungen machen:
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