Eines sonnigen Nachmittags spazierte ich durch Tirana und ahnte nichts Böses, als ich plötzlich diese bewaffneten Männer vor einer Bank sah.
Ganz offensichtlich war ein Banküberfall im Gange. Am hellichten Tag. Im Herzen der Stadt. Millionen von Albanern, die ihre gesamten Ersparnisse in soliden Schneeballsystemen angelegt hatten, drohte der Totalverlust. Und weit und breit war keine Superheldin zu sehen, die den Raubzug stoppen hätte können.
Mit trotz der Gefahr gewohnt klarem Kopf erkannte ich sofort, daß ich drei Optionen hatte:
- Ich könnte die Polizei anrufen. Allerdings wußte ich deren Nummer nicht.
- Ich könnte den Bankraub eigenhändig unterbinden. Allerdings hatte ich an dem Tag noch nichts gegessen und hatte deshalb nicht genug Energie.
- Ich könnte das Geschehen filmen, um Euch davon zu berichten.
Also ging ich hinter einem Auto in Deckung, blieb dabei aber so nah wie möglich am Ort des Geschehens und filmte den folgenden Schusswechsel:
– – –
UPDATE: Zwei Wochen später erfuhr ich aus der Zeitung, daß bei dem Raub 7 Millionen Dollar entwendet wurden. Jetzt bereue ich, nicht versucht zu haben, das Verbrechen zu stoppen. Von der Belohnung könnte ich wahrscheinlich ein ganzes Jahr in Albanien leben.
(This exclusive story is of course also available in English.)
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