Geographie war anscheinend nicht die starke Seite des von mir vor Urzeiten besuchten Gregor-Mendel-Gymnasiums in Amberg. Denn von Suriname habe ich erst jetzt bei der Vorbereitung meiner Südamerikareise Näheres erfahren, und von seiner Hauptstadt Paramaribo habe ich gar zum ersten Mal gehört. Aber als ich das Foto einer Moschee neben einer Synagoge sah (dazu gibt es noch Kirchen und einen Hindu-Tempel in der Stadt), bekam ich eine Vorahnung davon, dass Suriname eines der interessantesten Länder auf meiner Reise werden könnte. Die Straße, in der die beiden Gotteshäuser friedlich nebeneinander stehen, heißt, und das machte meine Begeisterung über diesen Kulturmix komplett, Keizerstraat (Kaiserstraße).
Kann es sein, dass dieses Land im südamerikanischen Dschungel mit seiner indischen, kreolischen, indonesischen, maroonischen, chinesischen und niederländischen Bevölkerung, unter der Christen, Hindus, Muslime, Buddhisten, Juden und hoffentlich auch ein paar Atheisten sind, in Zeiten verstärkter Einwanderung und Vielfalt in Europa ein paar Lektionen für uns bereithält? Die Geschichte Surinams hört sich danach an, dass Multi-Kulti nichts Neues ist und dass die „Ströme“ von Einwanderern nach Europa gering sind im Vergleich zu dem, was andere Kontinente zu anderen Zeiten aufgenommen haben, inklusive der Auswanderer aus Europa. Wenn kleine südamerikanische Länder das schaffen, warum sollte dann nicht auch Europa von einem Mix aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen profitieren?
Nächstes Jahr werde ich das hoffentlich herausfinden!
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