Die Zwerge von Breslau

Breslau ist eine coole Stadt.

Das einzige was nervt, sind die Zwerge. Man sitzt gemütlich im Park oder genießt den Blick auf die Oder, und schont taucht aus dem Unterholz so ein Radaubruder auf und macht sich wichtig.

Überall sind die kleinen Racker. Nicht einmal in den Kirchen ist man vor ihnen sicher.

Aber manche Leute mögen die Zwerge. Viele Touristen kommen sogar absichtlich, bewusst und überwiegend wegen der Heinzelmännchen nach Breslau und versuchen, so viele wie möglich von den über 800 Gnomen aufzuspüren.

Ich selbst stehe bekanntlich eher auf Beton als auf Blech. Aber auch für diesen Geschmack gibt es Kunst im öffentlichen Raum.

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About Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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14 Responses to Die Zwerge von Breslau

  1. Avatar von edlingera81859c31d edlingera81859c31d sagt:

    Ich habe einen besonderen Bezug zu dieser Stadt. Immerhin war ich von Oktober 80 bis Mai 81 so ziemlich der einzige westliche Student an der Uni, im Rahmen eines Studentenaustauschs mit der Uni Salzburg. Das war kurz nach dem Aufstand der Solidarnosc unter Lech Walesa. Das Land lag wirtschaftlich am Boden, die Geschäfte leer. Sogar die Milch kam von den „Brüdern“ aus der Tschechoslowakei. Zu Weihnachten 80 gab es allerorts die Befürchtung, dass die Russen einmarschieren, deshalb durften die vielen ostdeutschen Studenten nach den Weihnachtsferien nicht mehr nach Polen zurück – zumindest sind sie mir danach nicht mehr aufgefallen.
    Das alles war kein Honiglecken, aber eine abenteuerliche Erfahrung in einer bewegenden Zeit, die ich niemals vergesse. Ich war aber seit den 90ern nie mehr in Breslau. Da hat sich sicher sehr viel verändert…

    Viele Grüße, Rudi Edlinger

    • Wow, was für eine besondere Erfahrung der Weltgeschichte!

      Die DDR schloss tatsächlich Ende 1980 die Grenze zu Polen. Allerdings wohl nicht aus Furcht vor einer sowjetischen Invasion, sondern aus Angst vor dem Rüberschwappen der Solidarnosc-Bewegung: https://www.mdr.de/geschichte/zeitgeschichte-gegenwart/politik-gesellschaft/polen-ddr-solidarnosc-honecker-102.html

      Ich glaube, es wäre wahnsinnig spannend für dich, mal wieder nach Breslau zu fahren. Die Städte und Staaten in Osteuropa haben sich in den letzten 35 Jahren ja alle viel dramatischer verändert/entwickelt als Salzburg, wo man noch heute mit einem Reiseführer von 1960 ganz gut rumkommt. 😉
      Hier ein paar Fotos aus dem aktuellen Breslau, die hoffentlich die Reisesehnsucht wecken: https://andreas-moser.blog/2024/12/03/breslau-erster-eindruck/

    • Avatar von edlingera81859c31d edlingera81859c31d sagt:

      Danke für die Werbung für Salzburg. Die Salzburger denken ökologisch und wollen Papier sparen. Salzburg ist einen Besuch wert, aber nicht im Hochsommer, in der Festspielzeit.

    • Avatar von Xeniana Xeniana sagt:

      Hast du Tipps für Übernachtungen? Hatte überlegt da mal auf Kurztrip hinzufahren mit dem Kulturzug. Und dann Hotel aber eines das preislich im Rahmen ist und trotzdem gut

    • Ich war im Starter III, ganz nahe am Bahnhof (der kürzeste Weg geht durch das Einkaufszentrum) und 40 €/Nacht.
      Sehr geräumige Apartments mit Küche. Mein Schlafzimmer ging zum Innenhof, so dass man sogar mitten in der Stadt bei offenem Fenster schlafen konnte. Rezeption 24 Stunden besetzt, so dass man auch zu komischen Zeiten ankommen kann.

    • Avatar von Xeniana Xeniana sagt:

      Vielen Dank Andreas! Das klingt richtig gut.

    • Avatar von Xeniana Xeniana sagt:

      Weißt du ob zu der zeit Campen in Polen als Privatperson möglich war? Ich las da mal nen Buch- Autorin entwirft anhand von Recherche einen Blick auf ein dunkles Kapitel der DDR- und ich flog am Anfang schon raus, weil ich einen vermeintlichen Recherchefehler entdeckt hatte..Polen ging in meiner DDR Zeit nur als Gruppenreise.

    • Ich persönlich habe keine Erfahrungen aus Polen zur Zeit des Kalten Kriegs. Ich war ja damals Wessi und musste nach Südfrankreich zum Campen fahren. :/

      Aber grundsätzlich glaube ich, dass man oft übersieht, wie wenig Block der „Ostblock“ eigentlich war. Da war intern viel mehr in Bewegung als im Westen, und wer gestern noch ein freundlicher Bruderstaat war, wurde nach einem Jahr als gefährlicher Hort der Konterrevolution betrachtet.
      Im Verhältnis DDR-Polen glaube ich, dass anfangs das Misstrauen eher von Polen ausging (mit gutem Grund nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs), aber später in der Solidarnosc-Zeit eher umgekehrt. Die Grenze zur CSSR wurde zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedlich gehandhabt.

      Ein krasses Beispiel ist Rumänien. Man kennt das aus den 1980ern als grausame Diktatur mit Personenkult, mit Totalüberwachung der Bevölkerung und mit Hunger und Waisenhäusern.
      In den 1960ern wurde Ceausescu von der Queen empfangen, und Charles de Gaulle sowie sogar Richard Nixon reisten nach Rumänien. Das Land war fast auf dem gleichen Weg wie Jugoslawien, öffnete sich auch für internationalen Tourismus:

      Leider kam danach dieser verhängnisvolle Besuch in Nordkorea: https://andreas-moser.blog/2019/07/01/ceausescu-nordkorea/

      Und dann darf man bei all den Regeln zur Ein- und Ausreise sowie zu Gruppenreisen nicht vergessen, dass es natürlich immer Leute gab, die einfach trotzdem individuell und wild gecampt haben, getrampt sind und sich bei irgendwelchen Bekannten ohne Registrierung eingemietet haben: https://andreas-moser.blog/2020/10/18/udf/

    • Ich persönlich habe keine Erfahrungen aus Polen zur Zeit des Kalten Kriegs. Ich war ja damals Wessi und musste nach Südfrankreich zum Campen fahren. :/

      Aber grundsätzlich glaube ich, dass man oft übersieht, wie wenig Block der „Ostblock“ eigentlich war. Da war intern viel mehr in Bewegung als im Westen, und wer gestern noch ein freundlicher Bruderstaat war, wurde nach einem Jahr als gefährlicher Hort der Konterrevolution betrachtet.
      Im Verhältnis DDR-Polen glaube ich, dass anfangs das Misstrauen eher von Polen ausging (mit gutem Grund nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs), aber später in der Solidarnosc-Zeit eher umgekehrt. Die Grenze zur CSSR wurde zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedlich gehandhabt.

      Ein krasses Beispiel ist Rumänien. Man kennt das aus den 1980ern als grausame Diktatur mit Personenkult, mit Totalüberwachung der Bevölkerung und mit Hunger und Waisenhäusern.
      In den 1960ern wurde Ceausescu von der Queen empfangen, und Charles de Gaulle sowie sogar Richard Nixon reisten nach Rumänien. Das Land war fast auf dem gleichen Weg wie Jugoslawien, öffnete sich auch für internationalen Tourismus:

      Leider kam danach dieser verhängnisvolle Besuch in Nordkorea: https://andreas-moser.blog/2019/07/01/ceausescu-nordkorea/

      Und dann darf man bei all den Regeln zur Ein- und Ausreise sowie zu Gruppenreisen nicht vergessen, dass es natürlich immer Leute gab, die einfach trotzdem individuell und wild gecampt haben, getrampt sind und sich bei irgendwelchen Bekannten ohne Registrierung eingemietet haben: https://andreas-moser.blog/2020/10/18/udf/

  2. Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

    werden in Breslau auch Zwerge geworfen ?

  3. Avatar von Vinni Vinni sagt:

    Da Dresden Partnerstadt von Breslau ist, gibt es da auch zwei oder drei Austauschzwerge 😉

  4. Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

    Soy anónimo. No entiendo

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