Daß Wahlkampf vor allem für den unterlegenen Kandidaten knallhart ist, kennt man sonst nur aus Kenia. In Deutschland scheint es oft so, daß der Wahlverlierer eigentlich das bessere Los gezogen hat: weniger Streß, aber dafür ein gut bezahlter Posten bei Gazprom oder so etwas.
Anders in Bayern. Hier herrscht noch eine richtige politische Kultur. Der Wahlverlierer versucht sich nicht in Aufsichtsräten oder Rundfunkgremien einen angenehmen Lebensabend zu bereiten oder einen Posten bei einer Stiftung oder Landesbank zu ergattern, sondern er kehrt ohne Murren in einen normalen Job zurück, egal wie wenig glamorös der sein sollte.
Nehmen wir zum Beispiel Christian Ude, den SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2013. Noch letzte Woche wollte er Ministerpräsident werden. – Schon diese Woche, nachdem die Wähler kundgetan haben, daß sie Horst Seehofer (CSU) ein paar weitere Jahre erdulden wollen, arbeitet Ude wieder in einem normalen Job. Er schenkt bei Volksfesten Bier aus:
