Immer wenn ich jemanden sagen höre „ohne Musik kann ich nicht leben“, will ich die Stöpsel aus den Ohren dieser Menschen ziehen und zusehen, wie sie implodieren und verbrennen.
Lieber im Stimmbruch als im Steinbruch.
Eine neue Idee zur Terrorismusbekämpfung: Wieso schnappen wir uns nicht die Hintermänner? Alle Terroristen geben doch zu, dass sie für einen gewissen Herrn Gott arbeiten.
Das stolz vermeldete „ich habe gar keinen Fernseher“ hat keine Bedeutung, wenn man den ganzen Tag im Internet herumhängt.
Wenn Leute Hunger haben und ein Tier schlachten, stört das niemanden. Wenn ich schlafen will und deshalb den kläffenden Hund des Nachbarn töte, werde ich für ein Monster gehalten.
Was ist das beste Buch über die Weimarer Republik? Ich frage für einen amerikanischen Freund.
Für die älteren Leser, die schon über ihren Tod spekulieren, ein hoffnungsvolles Zitat von Alfred Kerr: „Man stirbt einen Tod und weiß nicht welchen, vielleicht ein schmuckes Schlaganfällchen.“
Man kann in Deutschland also Bundespräsident werden, obwohl man Unschuldige in Guantanamo schmoren läßt.
Kaum habe ich mit der Lektüre von Leonardo Sciascias Der Tag der Eule begonnen, schon sehe ich mich nach Sizilien.
Auf die Geschichte über den Obdachlosen haben mir einige Leser geschrieben, dass ich ihnen damit Tränen in die Augen getrieben habe. Das war das beste Kompliment, das ich je für einen meiner Artikel bekommen habe.
Wenn all Deine Träume wahr werden, hast Du nicht groß genug geträumt.
In letzter Zeit hört man vermehrt die Sorge um die angeblich bedrohte „westliche Kultur“. Zum Glück für die ängstlichen Abendländler hat das spanische Verfassungsgericht entschieden, dass unser traditionelles, kulturelles Erbe geschützt ist. Im konkreten Fall ging es um die christlich-abendländische Tradition des Stierkampfes. – Dazu das heutige Video:
Danke für die Empfehlung! Das muss ich endlich mal lesen.
Zu Romanen aus der Zeit: Als ich „Das Spinnennetz“ von Joseph Roth von 1923 las, war ich überrascht, wie früh sich für manche das Ende der Weimarer Republik schon andeutete.
Das stimmt – nicht zuletzt bei Tucholsky, vor allem in seinen Gerichtsberichten von Beginn der 20er Jahre. Zum Beispiel über den Prozess Harden 1922: http://www.textlog.de/tucholsky-prozess-harden.html – Ist sowas nicht Pflichtlektüre im Jura-Studium? 😀
Leider nein.
Im Jura-Studium ist überhaupt sehr wenig Pflicht, was über GG, BGB, StGB, VwVfG, BImSchG und andere Abkürzungen hinausgeht.
Als ich studierte (1995-2000) war noch wahlweise Rechtsgeschichte oder Rechtsphilosophie sowie zusätzlich Grundlagen der Volkswirtschaft Pflicht. Ich kann mich aus Rechtsgeschichte aber an nichts aus dem 20. Jahrhundert erinnern. In einer einsemestrigen Vorlesung, die beim Römischen Recht beginnt und über den „Hexenhammer“ geht, bleibt einfach nicht viel Zeit für Weimarer Repubik, Nationalsozialismus, Nürnberger Prozesse, Auschwitz-Prozess, Eichmann-Prozess u.s.w.
Wenn ich in der aktuellen Fassung der BayJAPO nichts übersehen habe, ist jenseits der Kernfächer jetzt nur mehr eine fremdsprachliche Ausbildung Pflicht (§ 24 II 1).
Natürlich werden freiwillige Seminare für historisch, politisch, philosophisch,soziologisch oder kriminalistisch interessierte Jura-Studenten angeboten. Zu meiner Zeit wurden die teilweise auch ganz gut besucht, aber ich weiß nicht, wie das jetzt aussieht. Damals gab es nicht diesen Zeitdruck, von dem mir jetzt viele Studenten erzählen (und von dem ich nie weiß, wie weit er selbstgemacht ist), sondern man hat halt mal ein paar Jahre herumstudiert. Das war schön und ergiebig. Vielleicht ist es Jura immer noch einfacher, weil der Studiengang weitgehend nicht bolognisiert ist. Mich würde interessieren, wie es mir jetzt in einem BA-Studiengang erginge, wenn ich ausgiebig und breit gefächert herumstudieren wollen würde.
Bestes Buch über die Weimarer Republik: Erich Kästner: Fabian.
Danke für die Empfehlung! Das muss ich endlich mal lesen.
Zu Romanen aus der Zeit: Als ich „Das Spinnennetz“ von Joseph Roth von 1923 las, war ich überrascht, wie früh sich für manche das Ende der Weimarer Republik schon andeutete.
Das stimmt – nicht zuletzt bei Tucholsky, vor allem in seinen Gerichtsberichten von Beginn der 20er Jahre. Zum Beispiel über den Prozess Harden 1922: http://www.textlog.de/tucholsky-prozess-harden.html – Ist sowas nicht Pflichtlektüre im Jura-Studium? 😀
Leider nein.
Im Jura-Studium ist überhaupt sehr wenig Pflicht, was über GG, BGB, StGB, VwVfG, BImSchG und andere Abkürzungen hinausgeht.
Als ich studierte (1995-2000) war noch wahlweise Rechtsgeschichte oder Rechtsphilosophie sowie zusätzlich Grundlagen der Volkswirtschaft Pflicht. Ich kann mich aus Rechtsgeschichte aber an nichts aus dem 20. Jahrhundert erinnern. In einer einsemestrigen Vorlesung, die beim Römischen Recht beginnt und über den „Hexenhammer“ geht, bleibt einfach nicht viel Zeit für Weimarer Repubik, Nationalsozialismus, Nürnberger Prozesse, Auschwitz-Prozess, Eichmann-Prozess u.s.w.
Wenn ich in der aktuellen Fassung der BayJAPO nichts übersehen habe, ist jenseits der Kernfächer jetzt nur mehr eine fremdsprachliche Ausbildung Pflicht (§ 24 II 1).
Natürlich werden freiwillige Seminare für historisch, politisch, philosophisch,soziologisch oder kriminalistisch interessierte Jura-Studenten angeboten. Zu meiner Zeit wurden die teilweise auch ganz gut besucht, aber ich weiß nicht, wie das jetzt aussieht. Damals gab es nicht diesen Zeitdruck, von dem mir jetzt viele Studenten erzählen (und von dem ich nie weiß, wie weit er selbstgemacht ist), sondern man hat halt mal ein paar Jahre herumstudiert. Das war schön und ergiebig. Vielleicht ist es Jura immer noch einfacher, weil der Studiengang weitgehend nicht bolognisiert ist. Mich würde interessieren, wie es mir jetzt in einem BA-Studiengang erginge, wenn ich ausgiebig und breit gefächert herumstudieren wollen würde.