Gerade war dieser eine Tag im Jahr, ab dem alles besser wird. Gesünder essen, früher aufstehen, fleißiger studieren, produktiver arbeiten und natürlich Sport, Sport, Sport.
Ganz wichtig bei all diesen Unterfangen ist die richtige Musik!
Wegen des Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland darf das Bundesbildungsministerium leider keine studentenmotivierenden Lieder veröffentlichen. Und die Kultusministerkonferenz kann sich auf kein einheitliches schüler- und studentenmotivierendes Lied einigen, weil Bayern unbedingt etwas mit Humptata-humptata haben will, was alle anderen Bundesländer verständlicherweise ablehnen.
Und so müssen sich hiesige Studenten und Studentinnen zur morgendlichen Motivation bei der nordkoreanischen Propaganda bedienen. (Untertitel aktivieren, falls Ihr kein Koreanisch versteht!)
Auch in der Arbeit flutscht alles viel besser, schneller und produktiver, wenn mehrmals am Tag spontan die Musik aus den Lautsprechern erschallt und die Werktätigen für ein paar Minuten vom Schreibtisch holt. Hier das Arbeitsertüchtigungsballett der Patriotischen Kleiderfabrik Wonsan.
Die Arbeiterinnen wissen genau, wie sie sich zu der schwungvollen Musik bewegen müssen, weil sie von klein auf vor dem Fernseher die nordkoreanische Frühsportroutine verfolgt haben, die das ganze Land fit und beweglich hält. (Oder habt Ihr schon einmal einen dicken Nordkoreaner gesehen? Na gut, den einen. Aber der hat ja auch viel zu tun und keine Zeit zum Fernsehgucken.)
Jetzt wissen wir, bei wem Jane Fonda die Idee mit den Aerobic-Videos geklaut hat.
Oder fällt es Euch grundsätzlich schwer, sich am Morgen zu motivieren und beschwingt in den Tag zu starten? Auch das ist kein Problem. Ihr ruft einfach bei der Zentralen Koordinationsstelle zur Bereitstellung von arbeitswegbegleitender Motivationsmusik an, gebt Uhrzeit und Route durch, und schon wird die Fahrt zum Büro oder in die Fabrik zum Freudenfest.
Aber Vorsicht, manchen Leuten steigt das zu Kopf.
Südkoreanische Popmusik soll ja selbst hierzulande einen gewissen Organisationsgrad im Internet haben, aber das musikalische Schaffen von Joseons Nachfolgestaaten vermag es jedenfalls nicht, mich zu motivieren.
Ich muss zugeben, als Begleitung zum Schreiben finde ich Dvorak, Tschaikowski oder Schostakowitsch auch besser. Vor allem die schnellen Stücke.
Und weil, so wie ich, wahrscheinlich jeder hier nachsehen muss, was Joseon war, hier gleich der Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseon
Sehr geil, die Videos! Bin schon ganz motiviert, weiß nur noch nicht, zu was.
Bei mir war der Jubel auf dem Weg zur Arbeit immer deutlich zurückhaltender…
Einfach zu Produktivität! Kreativität! Genialität!
Oder zu genereller Motivation.
Ich habe gemerkt, der Jubel in der Arbeit ist umso größer, je seltener man auftaucht. Man muss sich ein paar Monate rar machen, erst dann bekommt man die angemessene Aufmerksamkeit, wenn man wieder auftaucht.