Als Némo sagte „wir treffen uns am Samstag um 4:45 Uhr, und wir kommen am Montag gegen Mitternacht zurück“, wußte ich, dass ich den richtigen Führer für die dreitägige Wanderung durch das Vale do Pati gefunden hatte.
Manche Agenturen im Chapada-Diamantina-Nationalpark in Brasilien bieten Ausflüge an, die Stunden nach dem Frühstück gemütlich aufbrechen, und bei denen die Touristen in Jeeps herumgefahren werden und allenfalls die letzten paar Schritte zu einem Wasserfall laufen müssen. Ich aber wollte wandern, wollte tief in die Natur, dorthin, wo nicht einmal Allradfahrzeuge vordringen. Die 50 km in drei Tagen hörten sich bezwingbar an, wobei ich die Schwierigkeit des Terrains und die zu überwältigenden Höhenunterschiede unterschätzte.
Erst auf dem Weg zur Bushaltestelle fiel mir ein, dass auch der Zweite Weltkrieg um 4:45 Uhr begonnen hatte. Meine Überlegungen nach einer diesbezüglichen witzigen Bemerkung wurden jäh unterbrochen durch den Sonnenaufgang, eines jener Naturschauspiele, das man wegen ungünstiger Terminierung nur selten zu Gesicht bekommt.
Der Sonnenaufgang ist der zu Unrecht vernachlässigte Partner des Duos an Gegebenheiten, zu denen die Sonne über die Erdkante wuppt.
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