Ich wohne zur Zeit für ein paar Monate in Ammerthal, dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin.
„Aber da gibt es doch kein Theater, kein Kino, keinen Diskussionsabend der Philosophischen Fakultät?“ fragen meine Freunde aus London, Paris und Moskau besorgt-mitleidig.
Das stimmt. Deshalb gehen wir abends aufs Feld und schauen uns den Himmel an. Gestern gab es ein ganz besonderes Spektakel. Mindestens zwanzig Minuten lang blitzte und erleuchtete der Himmel ohne Unterlass, ohne starken Donner und ohne Regen. Wie ein Gewitter, bei dem jemand den Lichtregler zu hoch und Lautstärke und Niederschlag zu niedrig eingestellt hat.
Erst als plötzlich Hagelkörner so massiv auf uns herabprasselten, dass sie meinen fotografierenden Vater an Flächenbombardements im Zweiten Weltkrieg erinnerten, machten wir uns vom Acker.
Dazu fällt mir folgendes etwas melancholische Gedicht ein:
Sehr schön!