Um 16 Uhr würde das Basketballspiel stattfinden, hatte ich gehört.
Punkt 16 Uhr war ich also da. Da, aber allein. Keine Spieler, keine Zuschauer, kein Ball, kein bei der Hitze dringend notwendiger Eisverkäufer. Nicht einmal ein Cola-Automat.
Dabei war Chile eigentlich das pünktlichste Land in Südamerika. Aber vielleicht gingen die Uhren in Humberstone, dieser Stadt tief in der Wüste, anders? Apropros Uhr, den Turm mit derselben konnte ich von der Tribüne aus erspähen. 15:58 Uhr.
So hatte ich den Basketballplatz noch zwei Minuten nur für mich.
Je alleiner man wartet und je heißer die Hitze klirrt, desto langsamer vergeht die Zeit. Ich spazierte einige Male über den Platz, warf ein paar imaginäre Dreier, setzte mich frech auf die teuersten Plätze und blickte immer wieder zur Turmuhr. 15:58 Uhr.
Irgendetwas war da faul. Mangels Armbanduhr konnte ich der Turmuhr nicht die genaue Abweichung von der echten Zeit nachweisen, aber nachdem ich so lange gewartet hatte, dass ich schon ebenso Staub und Rost angesetzt hatte wie der Basketballplatz, fiel mir der Trick mit der Sonne ein. Und Sonne gab es reichlich, kann ich Euch sagen. Puh! An den Schatten konnte ich ablesen, dass es allenfalls 13 und keineswegs 16 Uhr war. Na, da hätte ich noch lange auf den Turm mit der anscheinend nicht aufgezogenen Uhr starren können.
So ging ich stattdessen ins Schwimmbad.