Daß es in Brasilien Armut gibt, weiß jeder. Macht aber nichts, weil Fußball wichtiger ist. Außerdem ist dafür die übernächste Fußball-WM in Katar, wo es – zumindest im statistischen Durchschnitt – keine Armut gibt.
Überraschend ist jedoch, daß die WM 2014 auch in Deutschland die Armut zum Vorschein treten läßt, die sonst versteckt ist. Seit dem Wirtschaftswunder gaukelt die Bundesrepublik Deutschland der Welt vor, daß es hier ständig nur aufwärts geht und jeder gleichermaßen vom Wohlstand profitiert. Die WM bringt jetzt die erschreckende Wahrheit ans Licht.
Millionen von Deutschen können sich noch immer keinen eigenen Fernseher leisten. Für jede Übertragung müssen sie sich auf öffentlichen Plätzen einfinden, wo ein großzügiger Mäzen der Kultur ein Fernsehgerät für die verarmten Massen bereitgestellt hat.
Selbst stärksten Unwettern sind sie schutzlos ausgeliefert. Das Armutsproblem wird zu einem Gesundheitsproblem. Viele von ihnen werden an Erkältung eingehen.
Ein fehlendes Fernsehgerät mag man als Luxusproblem abtun, als Jammerei auf hohem Niveau. Noch schlimmer trifft es aber diejenigen, die nicht einmal ein Haus haben, das sie um ihr Fernsehgerät herumbauen könnten.
Allein in Berlin werden derzeit Tausende von Obdachlosen in Fußballstadien notdürftig untergebracht.
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Das ist genau der Humor, durch den dieser Blog zu einem meiner Lieblingsblogs geworden ist.
Danke!