Morgen werde ich den Halbmarathon in Jerusalem laufen. Solche Langstreckenläufe beginnen meist um 10 Uhr vormittags. Nicht so in Jerusalem: Um 06:45 Uhr geht es los. Da wundert sich der Biorhythmus.
Aber egal. Ein Lauf über Kopfsteinpflaster aus der Zeit von Pontius Pilatus in einer Stadt mit einem Hügel auf dem nächsten ist sowieso nicht der Ort, um persönliche Bestzeiten zu erzielen. Jerusalem ist eine Stadt zum Genießen, zum Lernen, zum Staunen.
Ein Halbmarathon (21 km) dauert bei mir etwa zwei Stunden. In diesen zwei Stunden in Jerusalem werde ich durch 3.000 Jahre Geschichte laufen; mehr als man in anderen Städten in einer ganzen Woche zu sehen bekommt.
Das Ziel liegt im Sacher-Park, was mich auf eine Torte für jeden Läufer hoffen läßt. In den Anmeldeunterlagen findet sich übrigens der Hinweis „Achtung: Im Bereich des Sacher-Parks sind keine Waffen erlaubt“. Das hält den Terroristen von heute aber nicht ab. In Jerusalem ist es zur Zeit in Mode, dass palästinensische „Märtyrer“ ihre Opfer mit dem Auto überfahren. So gehen einstmals stolze Terroristendynastien vor die Hunde. Der Großvater entführte noch Flugzeuge nach Entebbe, der Vater schaffte es bis in eine Strandbar in Tel Aviv, wo er sich in die Luft sprengte, und die heutige Jugend ignoriert rote Ampeln.
Allen Läufern viel Glück morgen!
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