Etwas verwunderlich für den Nachfolgestaat eines Vielvölkerreichs hat sich auch in Österreich eine Pegida-Bewegung („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) gebildet. Deren Anhänger sehen in jedem Falafel- oder Dönerstand einen Angriff auf ihre Kultur, über die sie meist erschreckend wenig wissen und die doch viel mehr von dämlichen Fernsehserien und von der Kronen-Zeitung bedroht wird.
Reisen würde bilden. Wer nämlich mal ins sich angeblich gefährlich und blutrünstig ausbreitende Morgenland fährt, wird erkennen, dass die wirkliche Gefahr in die andere Richtung geht: Das Morgenland ist einer mehr als nur schleichenden Österreichisierung ausgesetzt!
Letzte Woche war ich im Nahen Osten und wollte gerade den muslimischen Gebetsruf von den umliegenden Minaretten genießen, als sich aufdringlich die rot-weiß-rote Fahne ins Bild schob. Nicht mal mehr in Jerusalem ist man vor dem Expansionsdrang der Habsburger sicher.
Pegida-ähnliche Demonstrationen gegen die sichtbare Präsenz Österreichs an den Heiligen Stätten des Judentums und des Islam gab es übrigens nicht. Morgenländische Weicheitoleranz eben. Alles naive Gutmenschen.
Hier noch ein Video, das zeigt, wie gut islamische Gebetsrufe mit Rot-Weiß-Rot zusammenpassen:
Einen ausführlichen Artikel über die österreichische Präsenz im Morgenland findet Ihr hier.
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