Als ich mich dazu entschied, Europa im Jahr 2015 hinter mir zu lassen und in die weite Welt zu ziehen, wußte ich, dass die Entscheidung, wo ich diese Weltreise beginnen werde, eine schwierige werden würde. Zwischen Afrika, Asien, dem Nahen Osten, Südamerika, Mittelamerika und der Karibik konnte ich mich einfach nicht entscheiden. Interessant ist es überall.
Das Konsultieren von Landkarten und Fotos sowie das Lesen über bestimmte Orte verkürzte die Liste der Möglichkeiten keineswegs (eher noch wuchs sie), also entschied ich mich für eine andere Strategie: Ich abonnierte einen Newsletter mit günstigen Flugangeboten und nahm mir vor, zuzuschlagen, sobald mir ein Angebot unterkam, dass so gut war, dass ich es praktisch nicht ausschlagen konnte.
Dann entschied ich mich für das eine Angebot, dass kein Flug sondern eine Schiffspassage war. Es war zu unwiderstehlich. Im Oktober und November ziehen die Kreuzfahrtgesellschaften ihre Schiffe aus dem Mittelmeer ab und verschiffen sie nach Amerika, wo sie dann den Winter über durch die Karibik tingeln. Die Kreuzfahrtschiffe müssen deshalb für eine Woche den Atlantik überqueren, was anscheinend nicht sehr beliebt bei Touristen oder Geschäftsreisenden ist. Sonst könnte man solch eine Überfahrt nicht für 150 € erstehen.
Für mich hingegen ist es eine verlockende Vorstellung, eine ganze Woche auf dem Atlantik zu verbringen. Eine Woche auf offener See, keine Inseln, keine Häfen, nur ein paar andere Schiffe, vielleicht ein paar Wale und mal ein schrecklicher Sturm dazwischen. Kein Internet und genug Zeit zum Lesen. Wunderbar! Also habe ich eine Kreuzfahrt von Gran Canaria nach Salvador de Bahia in Brasilien für den November 2015 gebucht. Die Fahrt nach Amerika wird acht Tage dauern, länger als die Titanic für die Ozeanüberquerung benötigt hätte.
Wenn ich schon einmal in Brasilien bin, werde ich dann über die folgenden Jahre natürlich ganz Süd- und Mittelamerika und die Karibik bereisen und in jedem Land ein paar Monate bleiben. Wie immer werde ich die Natur und alte Städte erkunden, die Geschichte studieren und über Aktuelles berichten. Dabei werde ich hoffentlich Spanisch lernen.
Wenn Du also in Lateinamerika bist und ein freies Zimmer hast, oder gemeinsam auf Wanderungen in den Regenwald gehen willst oder eine interessante Stadt kennst, über die ich schreiben sollte, melde Dich. Ich freue mich über alle Einladungen, außer von der Colonia Dignidad in Chile.
Aber zuerst muss ich die stürmische Überfahrt über den Atlantischen Ozean überleben.
(Von jetzt bis November 2015 werde ich in Osteuropa sein, hauptsächlich in Rumänien, Moldawien, Transnistrien und der Ukraine. – To the English version of this announcement.)
Pingback: Moving to South America. By boat. | The Happy Hermit
Wow, 150€ klingt echt günstig! Und da ist dann echt Verpflegung etc. schon drin? Dann würde ich mir das als Tipp mal merken 🙂
Pingback: Erster Trailer zu James-Bond-Film “Spectre” | Der reisende Reporter
Pingback: Meine Pläne für Brasilien | Der reisende Reporter
Pingback: Mexikanische Nazis | Der reisende Reporter
Hallo reisender Reporter! Ich bin auch auf die Idee gekommen, nach Salvador zu schippern! Ich fahre allerdings schon Ende Oktober, und möchte von Salvador weiter nach Capivara, den Nationalpark und die die Felsbilder anschauen. Ich suche jemanden, der sich auskennt und ein paar Tipps auf Lager hat.
Das ist ja ein Zufall!
Ich kenne mich in Brasilien selbst natürlich noch nicht aus und werde wohl auch erst im Herbst so richtig zur Vorbereitung kommen, aber ich wwill von Salvador nach Norden bis Belem und dann mit dem Schiff immer weiter ins Landesinnere, Richtung Manaus und dann weiter nach Kolumbien oder Peru oder Bolivien.
Ich habe vorerst nur die Flüge gebucht. Alles andere ist noch offen. Ich möchte von Petrolina aus ins Landesinnere.
Pingback: Kuba, bevor die Amerikaner kommen | Der reisende Reporter
Pingback: Rückführung im Todesfall | Der reisende Reporter
Pingback: MH17: kein schöner Tod | Der reisende Reporter
Pingback: Noch ein Monat bis Brasilien | Der reisende Reporter
Pingback: Heimat und Ferne | Der reisende Reporter
Pingback: “Wie kannst Du Dir all diese Reisen leisten?” | Der reisende Reporter
Pingback: Ich gehe wieder auf Kreuzfahrt | Der reisende Reporter
Pingback: Wo war ich 2017 eigentlich überall? | Der reisende Reporter
Hallo Reporter !
Wir wollen Europa auch verlassen !
Ich bin kein Fan vom Fliegen ….
Viel zu hoch ….
Kannst du mir evtl verraten mit welchen Schiff bzw Veranstalter du gefahren bist ?
Ich muss sagen , die suche ist nicht gerade einfach …
Ich würde mich über eine email Set freuen
Hoffe es geht dir gut !!
Sonnige grüße aus dem „noch “ schönen lippetal ( NRW)
Ich in damals mit Pulmantur, einem spanischen Unternehmen, nach Südamerika gefahren. Von Gran Canaria nach Brasilien hat das für 7 Tage nur unglaubliche 150 € gekostet.
Die Überführungsfahrten in diese Richtung finden wohl immer im Oktober und November statt, wobei ich den Eindruck habe, dass die Preise dafür jetzt auch angezogen haben. Wenn man sich eine Kabine teilt, kann man aber immer noch ein Schnäppchen machen. Und bequemer als Fliegen ist es wirklich.
Aufpassen muss man bei Pulmantur (und bei anderen Kreuzfhrtdienstleistern) nur, weil diese am Ende einfach ein Trinkgeld von 10 € pro Tag einziehen/einbehalten wollen. Ich musste mich da ziemlich heftig rumstreiten, um am Ende das Schiff ohne diese Zahlung verlassen zu können. Das war unschön.
Pingback: In der Fremdenlegion | Der reisende Reporter