Mit dem Boot durch Venedig

Eine der besten Eigenschaften von Venedig ist, dass es keine Autos gibt. Kein einziges. Null. Der gesamte Verkehr erfolgt auf dem Wasser, mit Booten. Das macht Venedig so einzigartig. Es ist ruhiger und entspannter als in anderen Städten mit ihren Autos, den verstopften Straßen, dem Lärm, den Abgasen und Unfällen. – Ich wünsche mir, dass mehr der Millionen von Venedig-Besuchern diese Lektion mit nach Hause nähmen und auf Ihr Auto verzichteten.

Die Post kommt mit dem Boot:

Die DHL- und UPS-Boote waren unter den ersten Booten, die ich nach meiner Ankunft in Venedig erspähte. Zuerst fand ich es amüsant, dass die Paketdienste anstatt der Lieferwagen, die man sonst überall auf der Welt sieht, Boote mit hren Logos verzieren. Aber schon nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt wird einem klar, dass dies selbstverständlich die einzige Transportmöglichkeit ist, die in Venedig praktikabel ist. –  In Venedig wurden sogar schon James Bond und Superman mit Booten gesehen.

Natürlich erfolgt auch der Transport von Personen mit dem Boot. Ich hatte den Eindruck, dass der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs höher liegt als in Städten mit Straßen und Autos. Das Foto zeigt ein vaporetto, gewissermaßen einen Wasserbus. Es gibt 19 feste Routen, (Wasser-)Bushaltestellen und maschinenlesbare Karten, wie man sie aus London oder anderen modernen ÖPNV-Systemen kennt.

Manche der Linien werden auch nachts befahren.

Die Preise für die vaporetti für Touristen sind happig: 7 € für eine Fahrt. Anwohner bekommen es jedoch viel günstiger. Der Preis für den Wasserbus ist allerdings noch nichts im Vergleich zur Fahrt mit einer Gondel, die deshalb nur von Touristen gemietet werden. (Ich reiste ohne weibliche Begleitung, so dass ich mir diesen angeblich romantischen Schnickschnack ersparen konnte.)

Man muss sich keine Sorgen machen, wenn man mal aus Versehen ins Wasser fällt. Der „Krankenwagen“ kommt sofort, natürlich auch mit dem Boot.

Zuerst dachte ich, dass Venedig aufgrund der Boote gar keines der autobezogenen Probleme wie Staus oder Umweltverschmutzung hat. Es stellte sich aber heraus, dass es auch für Venezianer schwierig sein kann, einen Parkplatz zu finden.

Wenn man in Venedig umzieht, sieht das übrigens so aus:

Und auch die letzte Reise erfolgt mit dem Boot.

(To the English version.)

Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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3 Antworten zu Mit dem Boot durch Venedig

  1. Reinhard schreibt:

    sehr gut beschrieben, so dass es auch jemand versteht, den es nicht wie mich jedes Jahr im Herbst/Winter dorthin zieht. Danke

  2. Pingback: Auf schwimmenden Inseln im Titicaca-See | Der reisende Reporter

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