Kriminalitätsprävention in Bolivien

Während meiner Wanderung auf den Chacaltaya fand ich in den Bergen ein entlegenes und verlassenes Dorf vor.

HäuserHäuser 3

Die Türen der teilweise schon verfallenden Häuser stehen offen, aber keines enthält etwas Interessantes. Nur an einer Tür steht: PROHIBIDO ROBAR („Diebstahl verboten“).

prohibido robar

Dieser Hinweis ist absurd, weil das

  1. schon durch das Strafgesetzbuch geregelt ist,
  2. auch Nichtjuristen bekannt sein dürfte,
  3. eventuelle Gesetzesbrecher kaum von ihrem Vorhaben abhalten wird.

Aber wir sind in Bolivien, dem Land der Höflichkeit und des Respekts. Diese Tür ist tatsächlich als einzige nicht aufgebrochen.

Die Leser, die vor Wohnungseinbrüchen Angst haben, sollten es vielleicht einfach mal mit dieser direkten Ansprache der potentiellen Täter versuchen.

Der Ehrlichkeit halber muss ich aber erwähnen, dass es in Bolivien auch Fälle von Lynchjustiz gibt, vor allem gegenüber mutmaßlichen Dieben und Einbrechern.

Über Andreas Moser

Travelling the world and writing about it. I have degrees in law and philosophy, but I'd much rather be a writer, a spy or a hobo.
Dieser Beitrag wurde unter Bolivien, Fotografie, Reisen, Strafrecht abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hier ist Platz für Kommentare, Fragen, Kritik:

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s