“Wen sollen wir im Notfall kontaktieren?” fragte die Dame von Avianca Airlines am Flughafen von Arequipa.
Ich musste überlegen. Und dann, traurig erkennend wie allein ich auf dieser Welt war und dass sich niemand um mich kümmerte, sagte ich “niemanden”. Sowohl die junge Frau am Schalter als auch die unsere Unterhaltung überhört habenden umstehenden Reisenden blickten mich mitleidsvoll an.
“Niemanden?” fragte sie ungläubig.
“Nein, mir fällt niemand ein“, antwortete ich. Wenn ich stürbe, würde das früher oder später jeder mitbekommen, der sich ausreichend für mich interessiert. Dringend wäre das keinesfalls. Wenn ich nur verletzt würde, so wäre ich zuversichtlich, dass man mich auch ohne meine ausdrücklichen Instruktionen in ein Krankenhaus bringen würde.
“Ich bin single”, versuchte ich die Stimmung mit einem flirtenden Lächeln aufzuhellen. Vergeblich.
Ich bin eben ein richtiger Einsiedler. Aber vielleicht werde ich demnächst zufällig ausgewählte Namen und Telefonnummern nennen, nur um dieser peinlichen Situation zu entfliehen.
Servus Andreas,
das ist das Dümmste, was du in den letzten Monaten von dir gegeben hast. Du hast schließlich noch Vater und Mutter, die Anteil nehmen an dem, was du tust oder nicht tust. Und manchmal auch in Sorge sind, dass du von Zeit zu Zeit gesund und munter daheim vorbei schaust.
dad
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Was nützt das denn der Fluglinie in Peru, wenn sie Dich oder Mama in Deutschland anrufen?
Und wenn ich überlebe, kann ich selbst anrufen.
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