Manche von Euch haben gefragt, was man hier in Bolivien so isst. Ziemlich viel und ziemlich ungesund, habe ich immer geantwortet.
Jetzt gibt es ein Video, das zeigt, was ich damit gemeint habe. Cochabamba ist als die gastronomische und kulinarische Metropole in Bolivien bekannt, aber vielleicht ist es auch die Hauptstadt des Diabetes.
Ein Mittagsmenü in einem bolivianischen Restaurant (2-3 Gänge mit einer Flasche Cola) kostet übrigens um die 3 Euro. Kein Wunder, dass ich kaum selbst koche. In den Restaurants, die auf Touristen (oder Snobs) abzielen, sind die Preise natürlich höher, aber ich bevorzuge die kleinen Gaststätten, die mittags plötzlich überall aufmachen. Manchmal ist es nur der Garten oder die Garage eines Haues mit ein paar Tischen und Plastikstühlen. Auf der Straße steht dann ein Schild, das das Menü des Tages anpreist. Etwas anderes gibt es nicht, auf jedem Tisch steht das gleiche Essen.
Abends tauchen an jeder Straßenecke Köchinnen auf, die einen Grill oder einen Gaskocher aufstellen oder einen Riesentopf Suppe auf vier Rädern hinter sich herziehen. Auch dabei hat jeder Anbieter nur eine Spezialität, die er zum Teil seit Jahren an der selben Straßenecke zubereitet und verkauft. Ganz in der Nähe meiner Wohnung, an der Kreuzung America/Bolivar, gibt es z.B. trancapechos (siehe ab Minute 2:45) solange der Vorrat reicht, manchmal bis nach Mitternacht. Da nichts anderes im Angebot ist, bestellt man einfach mit der Anzahl der gewünschten Riesenburger, wobei uno vollkommen ausreicht, um für 1,50 € satt zu werden. Nach dem abendlichen Joggen im Abraham-Lincoln-Park schaue ich da oft vorbei.
Der Renner bei Getränken ist übrigens Paulaner-Bier. Es gibt in Cochabamba sogar einen Paulaner Fan-Shop, in dem man die passenden Bierkrüge kaufen kann, und für die Norddeutschen ein Bierhaus Dortmund.
Zwischen all dem Ungesunden habe ich nach ein paar Monaten immerhin ein paar vegetarische Restaurants gefunden, das beste davon betrieben von Hare Krishna.
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