Auch ein Grund für die herausgehobene Stellung des KZ Auschwitz im Gedenken an den Holocaust dürfte darin liegen, dass sich die ehemaligen Häftlinge selbst unmittelbar nach der Befreiung an den Aufbau eines Museums machten. Während die meisten Konzentrationslager ab 1945 schnell anderen Zwecken (Lagerhallen, Wohnbebauung, Flüchtlingslager) und dem Vergessen zugedacht wurden, erweckten die überlebenden Ausschwitz-Häftlinge fast den Eindruck, wie wenn sie die zukünftige Auschwitz-Lüge schon erahnten und ihr etwas entgegensetzen wollten.
So wurde schon am 14. Juni 1947 das Museum in Auschwitz im Rahmen eines Häftlingstreffens eröffnet.
Was mich beim Durchlesen dieses Programms überrascht – fast schockiert – hat, war wie sehr das Leben als Häftling den Organisatoren noch in den Knochen zu stecken schien. Der für den Eröffnungstag angedachte Ablauf strotzt vor genauesten Anweisungen mit einem Ordnungsdienst, Appellplätzen und Durchsagen: „Vom Augenblick des Sirenensignals stellen sich alle in Zehnerreihen auf und verharren dergestalt bis zum Abmarsch nach Birkenau.“ „Wir marschieren in Fünferreihen“. „Wir bitten Euch ausdrücklich, beim Besuch des Museums auf Sauberkeit und Ordnung zu achten.“
Dass das alles kein Zufall ist, wird mit dem Aufruf am Ende deutlich: „Freunde! […] Wir stellen unsere Häftlingsdisziplin unter Beweis!“ Man könnte meinen, dass man nach mehrjähriger Haft unter den Nazis Sekundärtugenden wie Ordnung, Sauberkeit und Disziplin verabscheut, mindestens aber nicht mehr allzu hoch bewertet.
Das Programm und die deutsche Übersetzung habe ich dem Buch Der Tod hat nicht das letzte Wort: Kunst in der Katastrophe 1933-45 entnommen. Es ist ein inhaltlich und grafisch-qualitativ hervorragendes Werk über in den Ghettos und Konzentrationslagern entstandene Kunst, die Jürgen Kaumkötter in den historischen und kunstgeschichtlichen Zusammenhang stellt.

„Theresienstadt“ von Leo Haas
lieben Dank für dieses Mahnmal der Geschichte –
es berührt mich und lässt wieder Erinnerungen mit bitterem Nachgeschmack aufkommen
Mich persönlich stimmen diese Bilder und Szenen aus dem Kriegsgeschehen der Konzentrationslager – )ganz böse als *KZ* bekannt) – sehr bestürzt und sehr traurig – zumal sich bei meiner Mutter eine sehr lange tätowierte Nummer am Unterarm ablesen ließ – ich kenne ihre Leidensgeschichte geprägt von Alpträumen und irreversiblen schweren Gesundheitseinbußen – von Hunger, Pein und Demütigungen geplagt – von Lublin bis Dachau ins kleinste Detail – in Lublin wurde das Schloß in Mitten der Stadt einfach zum Frauengefängnis umfunktioniert –
ich möchte hier nicht weiter ausschweifen – jeder kennt diese schreckliche Tatsache es nicht als ungeschehen anzusehen – es ist als Mahnmal Geschichte geworden –
liegrüß zur Abendstund – die zuzaly 🙂
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