Unsortierte Gedanken (23)

  1. Man kann über den Zweiten Weltkrieg durchaus geteilter Meinung sein, aber wenigstens fand von 1939 bis 1945 kein Oktoberfest statt.
  2. Die türkische Lira ist im freien Fall, aber der Döner kostet noch immer genauso viel. Skandal!
  3. Die Leute wurden sich über den Plastikmüll in den Meeren, nehmen dann aber an einem Entenrennen teil.
  4. Manchmal koche ich so scharf, dass sich die Suppe von selbst entzündet. soup on fire
  5. Das Pothole Rodeo ist eine Rallye nach meinem Geschmack. Ein Kommilitone hat mich darauf gebracht,und dann fiel mir meine eigene Rennfahrerkarriere ein, passenderweise in Osteuropa. Vielleicht bin ich also im Sommer 2019 dabei.
  6. Apropos Auto: Habt Ihr auch so Leute in der Familie, die Euch zwar eine umfassende Vollmacht zum Verfügen über Haus und Hof sowie die Beendigung lebenserhaltender Maßnahmen gewähren, aber entsetzt verneinen, wenn man mal das Auto ausleihen möchte, um in die nächste Stadt zu fahren?
  7. Daran liegt es wohl auch, dass mir Ammerthal immer so provinziell vorkommt. Es ist gar nicht die Schuld des Ortes selbst, denn in Amberg, Sulzbach-Rosenberg, Weiden oder Flossenbürg gäbe es durchaus interessante Veranstaltungen, Diskussionen und Ausstellungen. Aber ich komme nicht hin. Ein bisschen ist es wie in einem Arbeitslager in Sibirien. Man kann sich theoretisch frei bewegen, aber man kommt halt nicht weit.
  8. Danke an Chaklader Asfak Arefe für das Buch Die Besiegten: Das blutige Ende des Ersten Weltkriegs von Robert Gerwarth. csm_0719-die_besiegten_b822d0c38c
  9. DSGVO-Logik:
    „Da gibt es jetzt dieses Strafgesetzbuch mit Hunderten von Paragraphen. Niemand blickt durch; ein Bürokratiemonster. Und alles ist verboten! Wenn Du nicht aufpasst, kommst Du ins Gefängnis. Lebenslänglich! Ich gehe besser gar nicht mehr aus dem Haus.“
  10. Danke an Alon Eisenberg für Per Anhalter durch Südamerika von Morten Hübbe und Rochssare Neromand-Soma, Couchsurfing im Iran von Stephan Orth und Wilde Dichter: Die größten Abenteurer der Weltliteratur von Rüdiger Barth und Marc Bielefeld. 51sykkayxgl-_sx304_bo1204203200_
  11. Die SZ hat dem maltesischen Programm zum Verkauf von (EU-)Staatsbürgerschaften einen Artikel gewidmet. Aufmerksamen Lesern meines Blogs war dies schon seit Jahren bekannt.
  12. Danke an Ana Alves für Sinti und Roma: Die unerwünschte Minderheit. Über das Vorurteil Antiziganismus von Wolfgang Benz, Durchbruch bei Stalingrad von Heinrich Gerlach, Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt: Eine heitere Historie Europas von Sebastian Schnoy, Stadt ohne Seele: Wien 1938 von Manfred Flügge und Für Prophet und Führer: Die islamische Welt und das Dritte Reich von David Motadel, letzteres über eine Zeit, als der Islam ganz klar zu Deutschland gehörte. 9783608981056
  13. Immer wieder wurde ich bei der Einreise nach Israel ausführlich nach der Herkunft meines Nachnamens befragt. Nie konnte ich mir erklären, wieso dieser mich verdächtig machte. Aber jetzt verstehe ich es.
  14. Bei der Denkwoche dienten zwei meiner Artikel als Diskussionsgrundlage bzw. zur Vorbereitung: der über das Kolonialdeutsch und der über die „Häftlingsdisziplin“.
  15. Zur Diskussion um Kindergeldzahlungen ins Ausland: Ich finde es viel schlimmer, dass ich gar kein Kindergeld bekomme, obwohl ich (43 Jahre) noch studiere.
  16. Vielen Dank an Edwina Engelmann für Fabian – die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner. 51bnanczr3l-_sx312_bo1204203200_
  17. Der Fortschritt in Korea ist schön, aber wie lange bleiben Nordaldi und Südaldi noch geteilt?
  18. Für Geschichtsstudenten und überhaupt alle mit Interesse an alten Landkarten gibt es die History of Cartography übrigens vollständig online, kostenlos und suchbar. Eine wahre Fundgrube!
  19. „Die Bahn ist so teuer“, „die Bahn ist so langsam“, hört man allenthalben.
    Ich musste im Juni von Amberg nach Wien, habe bei Flixbus, Flugzeug und der Bahn geguckt, und die Bahn war am schnellsten (5 Stunden), am billigsten (29,90 €) und am romantischsten sowieso.
  20. Vegemite-Fans in ganz Europa fiebern dem Freihandelsabkommen zwischen der EU und Australien entgegen.
  21. – Türkei: Wegen einer internationalen Verschwörung verliert die Lira an Wert.
    – Venezuela: Die Inflation haben wir nur wegen einer internationalen Verschwörung.
    – Russland: Der Fall des Rubels liegt ausschließlich an einer internationalen Verschwörung.
    => Ich glaube, ich weiß jetzt, wer daran Schuld hat, dass mein Bankkonto immer leer ist.
  22. Ups, ich habe einen Flug von Kanada nach England für April 2019 gebucht und nicht berücksichtigt, dass das nach dem Inkrafttreten des Brexit sein wird. Hoffentlich benötige ich dann noch kein Visum.
  23. Dank an Seth P. für Das vergessene Volk: Ein Jahr bei den deutschen Hutterern in Kanada von Michel Holzach, das ich in Kanada lesen werde. Mal sehen, ob es dort noch immer Hutterer gibt. 51cqtpznn6l-_sx306_bo1204203200_
  24. „Ein Rechtsanwalt war eigentlich kein Mitmensch, er war eine große Puppe, die man zu besonderen Anlässen hervorholte.“
    (Graham Greene: Der zehnte Mann, übrigens ein besseres Buch als Der dritte Mann)
  25. „In allen Einzelheiten erklärte ihm dieser, dass man in Rumänien die besten Geschäfte mit der öffentlichen Verwaltung machen könne, und wenn man Zeit sowie die allfälligen Bestechungsgelder sparen wolle, sei es ratsam, gleich auch selber in die Verwaltung einzusteigen.“ (Varujan Vosganian: Das Buch des Flüsterns)
  26. Ich finde es eher überraschend, wie viele Leute immer wieder davon überrascht sind, dass katholische Priester sich reihenweise an Kindern vergehen. Das strukturelle Problem ist doch seit langem bekannt.
  27. Der Reichsbürger-Podcast von Ralf Grabuschnig und mir wurde schon mehr als 2000 mal heruntergeladen. Wer ihn noch nicht gehört hat, sollte schnell zugreifen, denn es sind nur mehr wenige Exemplare vorhanden!
  28. Von all den Billa-Punkten, die ich mangels Karte nicht sammle und die von den Kassiererinnen auf ihre privaten Karten gebucht werden, können diese wahrscheinlich ein Jahr früher in Rente gehen.
  29. Was Max Czollek sagt, entspricht so ziemlich dem, wie ich über die AfD denke. Wirtschaftliche und soziale Faktoren erklären nicht alles, und sind vielleicht nicht einmal der wichtigste Faktor. Wem es um die soziale Situation ginge, der könnte aus Protest ja auch die MLPD wählen. Ne, ne, da steckt bei den meisten schon eine rassistische und faschistische Gesinnung dahinter.
  30. Dadurch bin ich neugierig geworden auf Max Czolleks Buch Desintegriert euch!
  31. Wenn ich Soschtschenko lese und Schostakowitsch höre, sollte ich eigentlich noch eine Schizo-Zigarre schmauchen und Schlangenschnaps schlucken.
  32. Die Ostdeutschen haben übrigens auch schon die Häuser der Hugenotten angezündet.
  33. Ihr erinnert Euch vielleicht an meinen Bericht aus Humberstone, der Geisterstadt, in der einst Salpeter hergestellt wurde. Die Kollegen vom Zeitsprung-Podcasts haben jetzte eine Folge über die Geschichte des Salpeters veröffentlicht.
  34. Danke an den Galiani-Verlag für ein Rezensionsexemplar von Jakob Heins Buch Die Orient-Mission des Leutnant Stern9783869711720
  35. Wenn ich so etwas sehe, bin ich einerseits beeindruckt. Andererseits stimmt mich der Gedanke an die Tausenden von Stunden traurig, die in die Vorbereitung solcher Vorführungen investiert werden. Könnten Studenten die Zeit nicht besser mit Büchern und Diskussionen verbringen?

Über Andreas Moser

Travelling the world and writing about it. I have degrees in law and philosophy, but I'd much rather be a writer, a spy or a hobo.
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5 Antworten zu Unsortierte Gedanken (23)

  1. American Viewer schreibt:

    Die fragen nach dem Namen, weil es bei der SS mindestens 2-3 relativ hohe Tiere mit diesem Namen gab, von denen mindestens 1-2 direkt am Holocaust beteiligt waren.

    Sag‘ einfach beim nächsten Mal „Ja genau, das war mein Opa“. Dann war es das normalerweise mit der Einreise.

    • Andreas Moser schreibt:

      Aber danach müsste man eigentlich mit fast jedem deutschen Nachnamen verdächtig sein.

      Und selbst wenn, habe ich noch nie davon gehört, dass einem Nachfahren der übernächsten Generation daraus ein Strick gedreht würde, um eine geschmacklose Eichmann-Prozess-Anspielung unterzubringen.

    • American Viewer schreibt:

      Das klingt in der Tat sehr einleuchtend.

      Dann ist es vielleicht genau andersherum: Sie wollen wissen, ob du jüdisch bist oder jüdische Vorfahren hast. Viele Nachnamen lassen sich ganz gut herleiten, beispielsweise von Berufen, Eigenschaften oder geographischen Orten. Die „Moser“ zum Beispiel sollen nah am Moor gewohnt haben.

      Jahrhunderte später haben dann bekanntlich viele Juden ihre jüdischen Namen aufgegeben und neue Namen angenommen. Gerne haben sie dabei Namen ausgewählt, die sich so ähnlich anhörten wie ihr bisheriger Name, also machten sie zum Beispiel aus „Mose“ und „Moses“ einfach ein „Moser“.

      So lange „Moser“ nicht von „mosern“ kommt, ist ja alles in Ordnung. 😉

    • Andreas Moser schreibt:

      Wobei das „mosern“ schon gut zu mir passt, 😀

    • American Viewer schreibt:

      Ich war mir fast sicher, dass du so etwas Selbstironisches sagen würdest. 🙂

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