Studium der Geschichte an der Fernuniversität in Hagen

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Juhu! Ich bin wieder Student!

Da ich sowieso ständig lese, nachdenke und schreibe, dachte ich mir, dass ich doch mal wieder studieren könnte. Schließlich hat mir Studieren immer mehr Spaß gemacht als Arbeiten, und irgendein Hobby braucht jeder. Ich blättere eben lieber in Büchern und browse durch Bibliotheken als – Achtung, Alliterationsallergiker! – mich mit anderen Buben auf dem Bolzplatz zu balgen oder in Blechboliden über die Bundesstraße zu brausen.

Ich wollte schon immer Geschichte studieren. Direkt nach dem Abitur habe ich das nicht gemacht, weil ich auch andere Fächer mein Interesse auf sich gezogen hatten. Aufgrund familiärer Prägung (um jemand anderem die Schuld zu geben) und des damaligen neoliberalen Zeitgeists dachte ich, dass Berufsaussichten ein relevanter Faktor bei der Studienwahl sein müssten, womit Geschichte in der Relegation ausschied. Das Finale zwischen Jura und Volkswirtschaft entschied dann die Angst vor höherer Mathematik und vielleicht auch die Lust am Streiten und Diskutieren.

Zwei Fächer gleichzeitig und dafür ein bisschen länger zu studieren, kam mir damals gar nicht in den Sinn, wohl wegen des Gedankens, so schnell wie möglich fertig werden und sich produktiv in die Volkswirtschaft einbringen zu müssen. Mitte der 1990er Jahre dachte man eben so, schließlich spielte das Radio jeden Tag „wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Aber, liebe Kinder, die Ihr vor dem Abitur oder der Matura steht, lasst Euch Zeit! Es ist vollkommen egal, ob Ihr mit 24 oder mit 26 den Job bei der Versicherung oder am Fließband bekommt. Studiert so lange Ihr könnt!

Vielleicht erschien direkt nach dem Ende des Kalten Krieges die Geschichte kurzzeitig auch nicht mehr so interessant. Coca-Cola hatte gegen Vita-Cola gewonnen, und das war’s. Ende der Geschichte.

Aber egal. Jetzt ist 2017, der hundertste Jahrestag der Russischen Revolution, der Peripetie des Ersten Weltkrieges und des eigentlichen Beginns des 20. Jahrhunderts. Das ernsthafte Studium der Geschichte halte ich derzeit wieder für wichtig, weil in politischen Diskussionen vermehrt auf vereinfachte und falsche Geschichte(n) rekurriert wird („früher war alles besser“, „christlich-abendländische Kultur“, „das war schon immer russisch/serbisch/sonstwas“) bzw. alte Diskussionen wieder aufbrechen. Egal ob es um Denkmäler für Südstaatengeneräle oder für Holocaust-Opfer oder um von unseren europäischen Freunden plötzlich geltend gemachte Reparationsforderungen geht, ohne einen fundierten Blick in die Geschichte kann man das kaum ernsthaft diskutieren.

Da sich mein Lebensmodell bekanntlich an der Völkerwanderung orientiert, habe ich es nicht übers Herz gebracht, mich für etliche Jahre für einen festen Standort zu entscheiden. Deshalb, wegen der freien Zeiteinteilung und weil ich keine Lust habe, mit kichernden Teenagern im Hörsaal zu sitzen, kam nur die Fernuniversität in Hagen in Frage.

Dort lässt sich (abgesehen vom MA und von der Promotion, aber soweit wollen wir dieses Semester noch nicht denken) Geschichte nur als BA in Kulturwissenschaften mit dem Nebenfach Literatur oder Philosophie studieren.

Kuwi

Das stört mich nicht, dachte ich – bis ich die einführenden Studienbriefe für die Literaturwissenschaft in Händen hielt und über so unliterarisch anmutende Konzepte wie die selbstreferentielle Geschlossenheit der Theorie des Strukturalismus und donquijotteske Übertragungen des Gelesenen auf dekontextualisierte allegorische Dimensionen stolperte, ja geradezu abstürzte. Ich mag Literatur, und ich würde sie gerne weiterhin genießen. Der erste und womöglich voreilige Eindruck sagt mir, dass ich mich dazu von der Literaturwissenschaft besser fernhalte. Essen schmeckt ja auch besser, wenn man nicht weiß, wie es zubereitet wurde. Als Nebenfach werde ich also die Philosophie wählen und darauf spekulieren, dass mein MA in Philosophie weitgehend anerkannt wird, so dass ich mich in den nächsten Jahren auf Geschichte konzentrieren kann.

Die große Mehrheit der Leserschar, die diesen Blog nicht als Bildungsromanersatz sondern wegen der Reiseberichte liest, wird, so sie nicht schon lange abgesprungen ist, jetzt verängstigt fragen, ob der reisende Reporter die nächsten vier bis sechs Jahre nur mehr am Schreibtisch sitzen und keine berichtenswerten Abenteuer mehr erleben wird.

Schreibtisch Fernuni.JPG

Man mache sich diesbezüglich bitteschön keine Sorgen, denn:

  1. Noch sind die meisten meiner bisherigen Reisen nicht journalistisch ausgeschlachtet worden, und etwa ein Dutzend Notizbücher mit Schokoladenflecken und Einschusslöchern warten auf ein hungriges Publikum, das sie jahrelang füttern können.
  2. Ich erinnere daran, dass auch bisher etliche meiner Reiseberichte mit geschichtlichem Wissen angereichert waren, was meinen Blog von den 08/15-Sonne-Strand-Caipirinha-Reiseblogs abhebt. Das wird in Zukunft noch fundierter.
  3. Da ich das Fernstudium von überall betreiben kann, werde ich während dieses Projekts einige Male umziehen, demnächst wahrscheinlich wieder nach Osteuropa.
  4. Außerdem gibt es auch im Fernstudium Seminare. So war ich zum Beispiel gerade eine Woche in Hagen zu einer intensiven Geschichtswoche. Nach Haifa und Hanga Roa wolltet Ihr sicher schon immer mal etwas über Hagen in Nordrhein-Westfalen lesen. Das nächste Seminar findet im Dezember in Frankfurt statt („Krise der europäischen Moderne – Umbrüche und Aufbrüche: Das Epochenjahr 1917“).
  5. Im Juni 2018 gibt es sogar eine Exkursion nach Krakau („Erinnerungs- und Geschichtspolitik einer polnischen Metropole von 1900 bis 1970“). Darauf freue ich mich ganz besonders, weil ich beschämenderweise noch nie im Nachbarland Polen war. (Sogar meine Großväter sind diesbezüglich schon weiter herumgekommen, wenn auch nur im Rahmen einer Invasion.) Vielleicht hänge ich da vorher und/oder nachher ein paar Extramonate in Polen dran.
  6. Aufgrund eines Seminars über Mesopotamien (leider ohne Exkursion) spiele ich mit dem Gedanken einer Reise in den Irak. Nur leider gibt es seit dem kurdischen Referendum keine Flüge mehr in den Nordirak, was alles komplizierter, teurer und damit weniger wahrscheinlich macht. Mal sehen, was mir da einfällt. Ich habe schon gesehen, dass es einen regelmäßigen Bus von Amman nach Bagdad gibt, und jetzt wo ISIS in Konkurs gegangen ist, ist es dort supersicher.
  7. Und dann gibt es ja noch das Erasmus-Programm! Als ich in Bari eine Wohnung mit mehr feiernden als studierenden Erasmus-Gören teilte, habe ich mich noch darüber lustig gemacht, jetzt freue ich mich auf die EU-Förderung für ein oder zwei Auslandssemster. Auf die dämlichen Parties muss ich ja nicht gehen.
  8. Für die Praktika lasse ich mir sicher etwas Interessantes und Exotisches einfallen. Ihr kennt mich doch. Sooo lange hält es mich nun auch nicht ohne Unterbrechungen am Schreibtisch. Der Rucksack ist nicht eingemottet.

Auch ein Studium kann also eine spannende Entdeckungsreise sein.

Da es auf diesem Blog auch bisher schon viel um Geschichte ging, wird es Euch hoffentlich nicht stören, wenn ich mal von einem Seminar berichte oder ein Hausarbeitsthema zu einem Artikel verarbeite. Vielleicht wäre es auch interessant, über das Fernstudium an sich zu schreiben, denn ich merke in meinem Bekanntenkreis, dass der Trend zum Zweit- oder sogar Drittstudium geht. (Oder vielleicht ist das nur bei Rechtsanwälten so, die alle vom Burnout geplagt sind.)

Schließlich habe ich noch meine Bücherwunschliste um einen auf das Studium zugeschnittenen Teil erweitert, was für Weihnachten hilfreicher ist als schon wieder Socken mit Bärenmuster. 😉

Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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91 Antworten zu Studium der Geschichte an der Fernuniversität in Hagen

  1. Man kann bei dem Studium viel Spaß haben und viel Interessantes lernen. Habe selbst Geschichte und Anglistik studiert und es geliebt. Aber viel anfangen (also monetär gesehen) kann man in unserer eher zahlenorientierten Welt damit leider nicht. Es ist eher etwas für die eigene Entwicklung. Ist die Fernuni nicht ungeheuer kostspielig?

    • Andreas Moser schreibt:

      Das ist mir bewusst, aber ich studiere eigentlich wirklich nur aus Interesse. Ich könnte allenfalls versuchen, meine Übersetzertätigkeit auf geschichtswissenschaftliche Texte auszuweiten. Spannender als die 100. Übersetzung von AGB wäre das allemal.

      Ich finde die Fernuniversität in Hagen eigentlich ziemlich günstig. Die Gesamtkosten für einen BA belaufen sich auf 1600-2400 EUR (die MA-Studiengänge sind günstiger), aber natürlich über etliche Jahre verteilt. Anders als bei anderen Fernuniversitäten (zB University of London International Programmes) kosten die Prüfungen nichts extra, und wer eine Prüfung nicht besteht oder gar nicht antritt, kann dies ohne erneute Zahlung in den kommenden Semestern nachholen.
      Gut finde ich auch, dass die Gebühren fast ausschließlich von den belegten Kursen abhängen. Wenn man mal ein Semester pausieren will, muss man nur eine nominelle Rückmeldegebühr zahlen.
      Natürlich kommen Fahrtkosten für Seminare und Klausuren sowie mündliche Prüfungen dazu, aber die Klausuren kann man ohne Mehrkosten an verschiedenen Orten in ganz Deutschland schreiben. Im Ausland kämen allerdings Mehrkosten hinzu.
      Die Seminare oder z.B. die Intensivwoche Geschichte, bei der ich gerade war, sind kostenlos. Andere Fernuniversitäten langen da überall zusätzlich hin.

      Abhängig davon, wo man wohnt und wohin man fürs Präsenzstudium ziehen müsste, und unter Berücksichtigung dessen, dass man weiterhin arbeiten kann, ist die Fernuniversität in den meisten Fällen wahrscheinlich wesentlich günstiger als eine Präsenzuniversität.

      Ich habe den MA in Philosophie an der britischen Fernuniversität, der Open University, gemacht, und das fand ich teuer. Die Gebühren dort betrugen 3000 £ für den MA (jetzt anscheinend 6000 £), und wenn man außerhalb Großbritanniens wohnt, das doppelte. Dabei waren Betreuung und Niveau weit unter dem, das ich bisher an der Fernuniversität in Hagen erlebt habe.

    • Ich habe mich noch nie wirklich mit den Kosten auseinander gesetzt.Nur einmal „drüber geschaut“. So schlecht hört sich das tatsächlich nicht an.

    • Andreas Moser schreibt:

      Und Du wolltest doch schon immer mal einen MA machen oder promovieren, nicht wahr? 😉

    • Wie meinst du das genau? Den MA habe ich schon und promovieren tue ich seit gefühlten 100 JAhren 😉 . Dass Geschichte mein „Ding“ ist, wusste ich wirklich sehr früh und das war wohl das Verhängnis ;). Da kam BWL o.ä. gar nicht mehr in Frage 😀 . Als ich mich über die Fernuni Hagen „informiert“ habe, habe ich drüber nachgedacht, noch ein einträgliches Fach zu studieren.

    • Andreas Moser schreibt:

      Tja, dafür gibt es die wunderschöne und sympathische Rechtswissenschaft! 🙂 Die übrigens wirklich nicht so trocken ist, wie Nichtjuristen glauben. Auch das Vorurteil mit dem Auswendiglernen (das einem ja auch als Geschichtsstudent entgegengebracht wird) ist fehl am Platz.

      Ich habe, als ich noch als Rechtsanwalt arbeitete, auch mal mit einer Promotion begonnen, habe das aber zeitlich einfach nicht auf die Reihe gebracht. Jetzt interessiert mich das damalige Thema nicht mehr, und ich würde mir viel lieber etwas Rechtsgeschichtliches oder -soziologisches vornehmen. Aber das ist ein Plan für den dritten Lebensabschnitt.

    • Ja, in den Geschichtswissenschaften geht es auch nicht ums Auswendiglernen von Daten. Ein weiteres Vorurteil ist, dass man sich als HistorikerIn in der gesamten Geschichte auskennt. Und zwar nicht nur der des „eigenen“ Landes, nein, es soll doch bitte gleich die Menschheitsgeschichte sein 😀 .
      Ein großes Problem mit der Promotion ist leider auch, dass man sich wirklich immer selbst antreiben muss.
      Naja, letztlich habe ich von Jura Abstand genommen. Ich bin einfach nicht der Typ dafür.

    • Andreas Moser schreibt:

      Diese Allwissenheit wird von Juristen auch verlangt, absurderweise oft ebenfalls international. Wenn ich in Chile erwähne, dass ich Jurist bin, bekomme ich dann sofort eine Frage zum chilenischen Mietrecht. Wenn ich darauf hinweise, dass ich nicht in Chile studiert habe, werde ich danach gefragt, „wie das halt so allgemein ist“. Dass Gesetze und Recht sich von Land zu Land unterscheiden, ist für manche ein neuer Gedanke.

      Worüber geht denn Deine Promotion?

    • Irgendwie auch schmeichelhaft, wenn einem Allwissenheit zugetraut wird 😉 😀 .

      Die Arbeit handelt von Untergetauchten Juden in Berlin während der nationalsozialistischen Verfolgung.

    • Andreas Moser schreibt:

      Das ist interessant! Hört sich so an, wie wenn dabei gleich das Material für einen Roman entstehen könnte. 😉

    • Ist auch wirklich interessant! Ja, das stimmt, aber ich würde mich niemals literarisch an solch ein Thema wagen. Eine fiktive Geschichte zu erzählen, ist doch etwas anderes als realen Menschen und ihrer Lebensgeschichte gerecht werden zu müssen. Selbst wenn man sie vermischt und mit fiktiven Figuren umsetzt.

    • Andreas Moser schreibt:

      Gerade habe ich gelesen, dass „Dein Thema“ in die Kinos kommt:

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  3. Pingback: Tagesnotizen 17 | Der reisende Reporter

  4. Detlef Kahl schreibt:

    Andreas, wenn Du Dich jemals intensiver mit Rechtsgeschichte befassen möchtest, bitte melden, da wäre ich gerne dabei 🙂

    • Andreas Moser schreibt:

      Super! Hoffentlich schaffen wir es mal gemeinsam zum gleichen Seminar, dann könnten wir da ein Thema vom rechtsgeschichtlichen Ansatz angehen.
      Ich habe mir beim Mesopotamien-Onlineseminar auch einen Aufsatz über das Zivilrecht des Irak und dessen (des Rechts, nicht des Irak) Entwicklung ausgesucht.

  5. Pingback: Umzug nach Montenegro | Der reisende Reporter

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  7. Die Entscheidung kann ich nur unterstützen und ich hoffe, du bist nach wie vor zufrieden damit! Ich bin heilfroh, mich damals nach der Matura nicht für den ökonomisch logischen Studiengang sondern eben für Geschichte entschieden zu haben. Mir hat das Studium viel Freude und natürlich Wissen gebracht, welches ich nicht missen will.

    Erasmus kann ich auch nur empfehlen. Mein Jahr in Zagreb war ein absolutes Highlight. Die Sprachkenntnisse von damals dienen mir noch heute gut (in den U-Bahnen Münchens oder Wiens zB 😉 )

    • Andreas Moser schreibt:

      Oh ja, ich bin noch immer sehr zufrieden mit der Entscheidung. Jedes Mal, wenn ich auf einem Seminar bin, umso mehr. In der Prüfungszeit ein bisschen weniger. 😉

      Konntest Du vorher schon Kroatisch oder hast Du das erst in Zagreb gelernt?
      Ich spreche leider nur Englisch und vielleicht Spanisch auf einem ausreichenden Niveau, um in der Sprache zu studieren. Andererseits würde ich gerne in ein Land gehen, in dem man sonst eigentlich nie ein Jahr verbringen würde, wie Armenien oder Moldawien.

      Andererseits habe ich die glückliche Kombination von Fernstudium und ständig wechselndem Wohnsitz, so dass ich hoffentlich einige interessante Praktika in verschiedenen Ländern absolvieren kann.

    • Haha, ja das ist üblicherweise so. Freut mich aber, dass es dir prinzipiell zusagt. Geschichte zu studieren macht einfach Sinn 😉

      Ja, ich habe mit dem Kroatischlernen schon vor dem Auslandsaufenthalt begonnen, war aber noch sehr wackelig unterwegs, als ich da in Zagreb angekommen bin. Nach einem halben Jahr hats dann plötzlich Klick gemacht. Aber ich denke, in Kotor kommt man auch ohne der Sprache ganz gut durch 🙂

    • Andreas Moser schreibt:

      Ja, in Kotor spricht fast jeder mindestens Englisch und/oder Deutsch. Ich finde es fast schade, weil mir so der Druck fehlt, Serbokroatisch (oder jetzt Montenegrinisch) zu lernen.
      In Rumänien und Litauen ging es mir auch so. Da habe ich jeweils ein Jahr gewohnt und mangels Notwendigkeit nur einen Grundwortschaft gelernt. In Südamerika hingegen musste ich einfach Spanisch lernen, und das ging dann auch ganz flott.

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  29. Kathrin schreibt:

    ‚Europa erfindet die Zigeuner ‚.. war es Pflichtlektüre für dein Studium oder aus persönlichem Antrieb?

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  38. Alex schreibt:

    Interessante Entscheidung! Habe selbst damals zu Beginn meiner Studienzeit mal in die Geschichtswissenschaft reingeschnuppert. Habe mich dann aber auch aus Rationalität für ein „Brot-Fach“ – in meinem Fall Medienwirtschaft und im Master Wirtschaftswissenschaften – entschieden. Das von mir belegte Geschichtsstudium war mir zu punktuell, zu spezifisch und ich hatte Probleme, Inhalte zu finden, die zu meinen Zukunftsplänen (damals Auswärtiges Amt) zu finden. Bin jetzt letztendlich seit ein paar Jahren im Berufsleben angekommen, aber mein Interesse an Geschichte hat mich nie verlassen. Fühle mich jetzt auch besser vorbereitet und reifer und bereit, nochmal ein entsprechendes Fernstudium zu wagen. Dabei bin ich dann auf die FU Hagen und auf Dich gestoßen.

    Auf den ersten Blick wirkt das Geschichtsstudium dort ziemlich strukturiert und breit. Auch die einzelnen Kurse erscheinen mir recht interessant und vom Aufbau habe ich dort das Gefühl, dass ich erst einen breiten Überblick erhalte, mich dann aber selbstständig in einzelne Themen vertiefen kann (was mein Bildungs-Ideal ist). Was mir nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass man nur relativ eingeschränkte Möglichkeiten zur Wahl von Nebenfächern hat. Mich würde z. B. Geographie (gut, das bietet die FU jetzt nicht als Studium an) oder auch nochmal gewisse Aspekte aus der VWL oder Politikwissenschaft interessieren. Aber mit Philosophie kann ich auch leben.

    Wie sind denn inzwischen Deine Erfahrungen mit dem Studium der Kulturwissenschaften an der FU Hagen? Ich weiß, der Beitrag den ich kommentiere ist einige Jahre alt, wäre aber trotzdem interessant, ein paar Infos aus erster Hand zu haben. Viele brechend das Fernstudium ja schnell wieder ab.

    Danke Dir schon mal vorab

    • Andreas Moser schreibt:

      Hallo Alex,

      je nachdem, mit welcher Note du Medienwissenschaften abgeschlossen hast, könntest du darüber auch in den MA Geschichte an der Fernuni einsteigen und könntest dich dann auf Geschichte ohne KuWi-Nebenfächer konzentrieren.

      (Bei mir ging das nicht, weil ich mein Erststudium in Jura (natürlich) nicht mit der Note 2,5 oder besser abgeschlossen habe. Dafür habe ich dann aber aus einem früheren MA in Philosophie die Nebenfächer anerkennen lassen können.)

      Meine eigenen Erfahrungen sind sehr positiv, obwohl ich beleibe kein Musterstudent bin. Vor allem das ständige Reisen und der dadurch fehlende Zugriff auf deutschsprachige Bibliotheken erschwert das Schreiben von Hausarbeiten. Ich bin aber, ganz ehrlich, auch leicht abzulenken. 🙂

      Im BA KuWi mit Schwerpunkt Geschichte ist es tatsächlich so, dass man einen Überblick über Methodik und verschiedene Epochen bekommt und dann seine Schwerpunkte relativ frei wählen kann.
      Sowohl innerhalb der Module gibt es unterschiedliche Kurseinheiten, als auch innerhalb der Kurseinheiten verschiedene Schwerpunkte (z.B. von griechischer und römischer Antike über das Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit im Kurs „Geschichte der Arbeit“ im Modul G3). In der Hausarbeit oder mündlichen Prüfung kann man sich dann den Schwerpunkt selbst aussuchen.

      Überhaupt kann man bei Prüfungsleistungen sehr kreativ sein und örtlich und thematisch ganz eigene Vorschläge unterbreiten, solange sie noch irgendwie mit dem Kurs in Zusammenhang stehen. (Die Dozenten und Dozentinnen sind ja auch froh, wenn mal ein neues Thema kommt.)

      Obwohl es eigentlich eine Fernuniversität ist, würde ich auch die Präsenzveranstaltungen hervorheben. Da gibt es wirklich allerhand, eigentlich auch für jedes Interesse, und diese Seminare sind eine gute Gelegenheit, sich mal gegenseitig kennenzulernen:
      https://www.fernuni-hagen.de/geschichte/praesenzen/

      Ich hatte ja anfangs die Angst, dass ich wahnsinnig alt im Vergleich zu den Kommilitonen und Kommilitoninnen sei, aber das war nicht der Fall. Viele studieren schon zum zweiten oder dritten Mal oder haben anderweitig interessante Lebenserfahrungen. Und das Verhältnis untereinander ist ganz kollegial.

      Was das Nebenfach anbelangt, würde ich mir auch mehr Auswahl wünschen. Zwar interessiert mich das Soziologie-Modul durchaus, aber wie du fände ich auch Geographie, VWL, Politikwissenschaft, Statistik oder auch Jura (zB Rechtsgeschichte) sehr interessant.

      Insgesamt ist Geschichte ein relativ leselastiges Studium, man verbringt also viel Zeit allein. Es gibt die Möglichkeit zum online-Austausch mit Dozenten und entsprechende Foren, wobei sich da leider nicht zu viel tut. (Die Studenten verlegen die Kommunikation leider oft auf Facebook- oder WhatsApp-Gruppen.)

      Die Moodle-Plattform der Fernuni finde ich nicht allzu übersichtlich, vor allem mit dem Gestrüpp aus verschiedenen Modulen und Lerneinheiten und Kurseinheiten und Dutzenden von Unterpunkten. Aber ich bin auch generell kein großer Freund von Online und Computern und so Zeugs.
      Auch deshalb gehe ich lieber zu den Präsenzseminaren (und Exkursionen), wenn sie wieder ’normal‘ stattfinden.

      Wenn du noch konkretere Fragen hast oder wenn ich etwas übersehen habe, bitte frag ruhig weiter!

  39. Alex schreibt:

    Hallo Andreas,

    danke für das ausführliche Feedback und ein großes Kompliment für den tollen Blog!

    Tatsächlich bin ich mir gerade nicht sicher, ob ich direkt mit den Master starten möchte oder bei den „Wurzeln“ im Bachelor anfangen würde. Beides reizt mich irgendwie, auch Philosophie als Nebenfach würde ich gerne mitnehmen, auch wenn z. B. Geographie mich einfach mehr reizen würde.

    Die Organisation, wie du sie beschreibst erscheint mir doch so, wie ich es damals während meines ersten Anlaufs etwas vermisst habe. Gerade die Themenbreite und -auswahl klingt doch immer wieder interessant, wenn ich so durch den Kurskatalog blättere. Inzwischen bin ich natürlich auch schon etwas reifer als damals mit 20 und komme denke ich auch mit mehr Freiheit besser klar. Und natürlich habe ich eigentlich immer viel über historische Themen gelesen neben Ausbildung, Studium und Beruf, von daher kommt mir ein leselastiges Studium sicher zu gute (in letzter Zeit fühle ich, dass ich mich auch ganz gerne auf eine Epoche/ein Thema fokussieren möchte, anstatt einfach damit zu starten, was mich interessiert).

    Ein paar Fragen wollte ich dir noch stellen, die mir inzwischen noch eingefallen sind:
    – Wie aufwändig sind den die Klausuren bzw. wie stark muss man hier „auswendiglernen“ (habe da noch die ein oder andere schlechte Erinnerung an meine Studienzeit)?
    – Wie wichtig sind Fremdsprachen (kann mich noch erinnern, dass damals im Geschichtsstudium immer zumindest grundlegende Lateinkenntnisse verlangt wurden, deren Erlangung einem doch die ersten Semester etwas verhagelt haben)?

    Viele Grüße

    Alex

    • Andreas Moser schreibt:

      Hallo Alex,

      zu BA/MA muss ich noch sagen, dass ich auch ganz froh war, mit dem BA zu beginnen, um ein richtiges Fundament zu bekommen.
      Allerdings bin ich dann in den Seminaren mit den MA-Studenten zusammen und kann jetzt eigentlich keinen fundamentalen Unterschied erkennen. Es hängt halt doch sehr viel davon ab, wieviel jede(r) individuell lernt und liest (und sich merken kann).

      Richtig auswendig lernen muss man eigentlich kaum etwas für die Klausuren, aber je nach Thema sollte man ein paar Definitionen drauf haben (zB für Kolonialismus vs. Imperialismus).
      Zum Ende des Semesters hin wird der Klausurstoff gegenüber dem Kursstoff meist eingegrenzt, so dass man sich das Betreffende noch einmal (oder mehrfach) vertieft anschaut. Bei mir ist es so, dass das meiste dann irgendwie hängenbleibt (weil man ja schleßlich etwas studiert, das einen interessiert). Und das wenige, was einfach nicht freiwillig in den Kopf will, das muss ich dann auswendig lernen.

      Das Vorurteil, dass man lauter Daten und Namen auswendig lernen muss, stimmt natürlich nicht. Es geht ja viel weniger um Faktenwissen als um Verständnis und Zusammenhänge. Aber natürlich kann man in der Klausur überzeugender argumentieren, wenn man Beispiele parat hat und diese möglichst konkret benennt.

      Wenn du dich nicht auf Römische Antike oder Mittelalter konzentrieren willst, brauchst du kein Latein. Ich kann auch keins, und das war bisher kein Problem. (Mein Fokus liegt aber auch auf Neuzeit und Moderne.)
      Ohne Englisch hingegen wird es schwierig, weil einfach viele Fachbücher oder Artikel nicht (oder erst mit enormer Verzögerung) ins Deutsche übersetzt werden. Insbesondere bei einer Hausarbeit würden fehlende Englischkenntnisse die Literaturauswahl enorm einschränken.
      Andere Fremdsprachenkenntnisse sind natürlich von Vorteil, weil man sich dann für Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen eigene Themen aus jenen Bereichen wählen kann (wenn es zumindest englisch-, spanisch- oder französischsprachige Literatur gibt, die die Dozenten überprüfen können). Ein italienischer Kommilitone hat zB gerade eine Hausarbeit über italienische Deserteure im Ersten Weltkrieg geschrieben. Und ich würde gerne mal meine Spanischkenntnisse verbessern und ein Thema aus/über Bolivien behandeln.

  40. Alex schreibt:

    Danke dir für dein weiteres Feedback. Das klingt schon mal gut. Ich denke bei mir wird der Fokus dann auch eher auf neuerer Geschichte liegen, obwohl mich auch die Antike sehr interessiert. Aber wirklich nochmal auf Latein und/oder Altgriechisch möchte ich mich dann doch nicht einlassen ^^

    Englisch ist inzwischen für mich durch Beruf und Privatleben eigentlich zur beherrschenden Sprache geworden. Ansonsten hatte ich mal spanisch gelernt und bin aktuell an russisch dran. Insbesondere russisch würde ich gerne mal verwerten, da mich die dortige Geschichte sehr interessiert.

    Mein Ziel ist dann zu Beginn des kommenden Jahres zu starten. Das mit den Präsenzveranstaltungen werde ich auf jeden Fall beherzigen, super Tip!

    • Andreas Moser schreibt:

      Mein Studium wird auf jeden Fall noch lange genug dauern, dass wir uns dann vielleicht mal sehen!

      Wie lernst du eigentlich Russisch?
      Ich würde das auch wahnsinnig gerne lernen, weil ich auf vielen Reisen in Osteuropa gemerkt habe, dass es doch noch wahnsinnig hilfreich ist, von Estland bis Armenien.

      Aber es ist so eine Sprache, die ich mir – anders als Italienosch oder Spanisch – nicht im Selbststudium beizubringen vermag. 😦
      Ich denke, ich brauche da mal einen Kurs oder am besten Kurs plus Leben vor Ort. Irgendwo in einer Kleinstadt hinter dem Ural, wo niemand Englisch spricht.

    • Alex schreibt:

      Ich hab damals mit einem VHS-Kurs angefangen, da ich kurz vor Ende meines Studiums an einem Austauschprogramm in Moskau teilgenommen habe. Da habe ich dann die groben Basics gelernt. Bei der VHS geht’s ja recht gemütlich los, während es dann an der russischen Uni schon schnell an’s Eingemachte ging (das kyrillische Alphabet sind wir z. B. nur einmal kurz zusammen durchgegangen und dann wurde das als bekannt vorausgesetzt). Prinzipiell ist das Alphabet auch das Wichtigste zum Beginn. Wenn man das kann, fallen einem dann doch schnell Wörter auf, die 1:1 aus dem Deutschen übernommen wurden (Schrift, Buchhalter usw.).

      Seit Corona lerne ich hauptsächlich mit einem Selbstlernkurs (gibt ja einige von Pons, Langenscheidt etc.) und Duolingo. Wobei der Schwierigkeitsgrad doch höher liegt als z. B. bei Spanisch, da die Sprache doch einer anderen Logik folgt und man kaum Berührpunkte hatte (anders als bei romanischen Sprachen).

      Bin derzeit am Überlegen, noch zusätzlichen Online-Unterricht zu nehmen. Inzwischen gibt es viele Professoren/Dozenten von russischen Unis, die dort Deutsch unterrichten und ihr Einkommen aufbessern, indem sie online Russischkurse geben. Kostet dann pro Stunde um die 10 € und man ist wirklich alleine mit dem Lehrer. Ich bevorzuge zwar eigentlich das Lernen in der Gruppe, allerdings sind da gerade nicht viele Angebote zu finden und oft sitzt man dann wie in der VHS mit Leuten mit unterschiedlicher Motivation und verschiedenen Bildungshintergründen zusammen und das Tempo ist dann nicht wirklich an die eigenen Bedürfnisse angepasst, auch wenn sich doch immer interessante Begegnungen ergeben.

    • Andreas Moser schreibt:

      „Schlagbaum“ ist auch so ein deutsch-russisches Wort, an das ich mich erinnere.

      Ich wollte eigentlich auch mit einem VHS-Kurs beginnen, aber leider bin ich nie lange genug an einem Ort. 😦 Außer zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie. Aber da fielen die Kurse aus.

  41. Peter Misamer schreibt:

    Hallo, toller Lebensentwurf! Auch ich trage mich mit dem Gedanken, Geschichte an der FernUni Hagen zu studieren und würde das gerne als MA machen, Europäische Geschichte. Das erspart mir die Literaturwissenschaft (vor der ich nach deinen Ausführungen noch mehr Angst habe als zuvor), Zeit und die zwar ebenfalls interessanten aber auch langwierigen Themen Antike und Mittelalter. Ob wohl mein Diplom in Wirtschaftswissenschaften von 1998 (1,7 Gesamtnote 1,0 Diplomarbeit) als Zugangsvoraussetzung reicht oder ob ich noch die 2 Grundlagen Module aus dem Bachelor KuWi absolvieren muss (was mich wahrscheinlich abhalten würde) muss ich Mal dort erfragen – was meinst Du?

    • Andreas Moser schreibt:

      Mittlerweile hast du wahrscheinlich schon Antwort von der Fernuniversität erhalten, also erspare ich mir das Spekulieren. 🙂
      Aber ich weißvon einem Kollegen, der ebenfalls mit Wirtschaftswissenschaften in den MA Geschichte gegangen ist.

      Aber wieso würden dich die zwei BA-Module abhalten? Du kannst ja da schon zwei Geschichtsmodule wählen. Die sind interessant. Und ich bin als BA-Student bei Seminaren und Exkursionen mit MA-Studenten zusammen und erkenne da eigentlich keinen Unerschied. Es ist nicht so, wie wenn der BA absichtlich einfacher wäre oder wie wenn sich der MA auf unerreichbar hohem Niveau bewegte. Das ganze BA/MA-Konstrukt ist ja letztlich eine künstliche Teilung dessen, was bis vor kurzem ein Geschichtsstudium war.

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  54. Alex schreibt:

    Hallo Andreas,

    danke nochmal für deine Antworten. Habe mich jetzt (nachdem ich im letzten Semester die Einschreibung knapp verpasst habe) für das Modul G1 angemeldet und entscheide dann, ob ich den Bachelor KuWi mache oder nach einem weiteren Geschichte-Modul direkt in den Master starte (brauche da 30 ects Punkte in Geschichte). Vielleicht sieht man sich da mal, ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf die Unterlagen und Themen.

    Viele Grüße

    Alex

    • Andreas Moser schreibt:

      Das freut mich, willkommen im Club!
      Und viel Vergnügen! Ich erinnere mich noch positiv an G1, auch weil ich das Semester in Montenegro verbrachte und immer im Café bei Kuchen und Zigarre gelernt habe.
      Es hat dann mit der Klausur auch auf Anhieb geklappt.

      Und es kann durchaus sein, dass wir uns mal sehen, denn mein Studium zieht sich ziemlich hin. :/ Mit der ständigen Herumreiserei komme ich leider nie dazu, eine Hausarbeit zu schreiben. Die Bibliothek passt nicht in den Rucksack, und ich kann mich einfach nicht anfreunden mit elektronischen Quellen.
      Ich werde das Vagabundieren jetzt doch mal für ein paar Jahre pausieren und mir eine Wohnung suchen müssen, um die nötige Stabilität zu haben, um das Studium abzuschließen.

    • Alex schreibt:

      Ja, ich bin auch schon gespannt, die ersten Einblicke in die Studienbriefe lesen sich auf jeden Fall gut, besser als ich erwartet habe. Es wirkt zwar alles etwas altmodisch, aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass es hier noch gedruckte Unterlagen gibt, mit denen man sich dann entspannt zurückziehen und lernen kann. Auf ein komplettes Studium mit Video-Vorlesungen, PDFs usw. am Computer hätte ich keine Lust, da ich gerade den digitalen Minimalismus für mich (wieder)entdecke.

      Bei den Hausarbeiten geht mir das genauso: Das wirkliche Lesen und ergründen mache ich auch lieber mit einem gedruckten Buch in der Hand, nur für das letztliche Schreiben greife ich dann manchmal auf die elektronische Version zurück, um nicht immer zwischen Buch und PC wechseln zu müssen. Auch gibt es ja noch nicht alles digital an Primär- und Sekundärliteratur.

      Welches Modul leistest du gerade ab?

    • Andreas Moser schreibt:

      Du sprichst mir aus der Seele!
      Ich arbeite wahnsinnig gerne mit den gedruckten Materialen, verziehe mich damit an einen internetlosen See und markiere mit Stiften darin herum.

      Allerdings: Fast immer, wenn ich erzähle, dass ich ein Fernstudium mache, kommt die Bemerkung: „Ach, ein Online-Studium!“
      Dabei ist gerade bei Geschichte der Unterschied zwischen Präsenz- und Fernstudium gar nicht so groß, finde ich, weil man so oder so viel Zeit alleine in der Bibliothek oder zuhause auf dem Sofa verbringt.
      Manchmal erkläre ich das, manchmal spare ich mir die Zeit.

      Ich bin gerade, also eigentlich seit Jahren, im Modul G3, und dort bei der Geschichte der Arbeit. Das ist so ein Thema, das ich vorher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, und das mich jetzt absolut fasziniert.

      Vergangenes Jahr hatte ich ein Seminar zu Randgruppen und Außenseitern, das damit Berührungspunkte hatte – https://andreas-moser.blog/2022/12/05/referat-vagabunden-und-roma/ – und ich muss jetzt versuchen, daraus ein Thema für eine Hausarbeit zu entwickeln.

      Die größte Gefahr bei diesem Studium ist es, allem nachzugehen, was einen interessiert. Dann kommt man vom Hundertsten ins Tausendste, liest und liest und liest, und kann sich nie für ein Thema entscheiden.
      Also Vorsicht!
      Die Kommilitonen, die ein eher enges Interessensfeld haben, sind wesentlich zügiger im Studium. Ich kenne so Leute, die schreiben jede Hausarbeit zu Heraldik oder zur Seefahrt. Die suchen dann in jedem Modul nur den Zugang zu ihrem Steckenpferd (Pferde sind auch so ein Thema, das manche Menschen zu interessieren scheint), was die Universität auch recht großzügig zulässt. Ich habe zB einen Bekannten, der interessiert sich nur fürs Mittelalter. Der macht in dem Modul über das 20. Jahrhundert dann halt etwas über die Rezeption des Mittelalters im Dritten Reich. Schwupp, schon ist der Bogen geschlagen.

  55. Alex schreibt:

    Ja, da kann ich dir nur zustimmen, Geschichte ist wirklich prädestiniert für ein Fernstudium. Und dieses bietet ja dann auch etwas mehr Freiraum, als das klassische Universitätsstudium (ich kann mich z. B. noch erinnern, dass uns bei den paar Geschichtsseminaren, die ich besucht habe, immer Listen mit Themenvorschlägen für die Hausarbeiten gegeben wurden; ich denke, das war nur als Hilfe für Studienanfänger gedacht, aber ich habe mich etwas eingeschränkt gefühlt). Allgemein finde ich die Themen bei der Fernuni doch relativ gut gewählt, da der Fokus scheinbar nicht so stark auf der politischen Geschichte liegt, die man ja doch noch aus der Schulzeit in Erinnerung hat. Ich hatte mal ein paar Online-Kurse bei edX belegt, da hat man immer eine Mischung aus Videos, PDFs und interaktiven Aufgaben. Das ist super, um sich in einzelne Themen einzuarbeiten, aber einen ganzen Bachelor oder Master möchte ich so auch nicht abarbeiten.

    Ich bin auch eher breit interessiert, wobei ich doch auch einige Interessenschwerpunkte haben. Das Thema Arbeit ist mir auch schon aufgefallen und mir ist hier direkt in den Sinn gekommen – da ich mich für Sozialgeschichte und auch Militärgeschichte interessiere – das Selbstverständnis von Kriegern oder Soldaten in der Vergangenheit zu umschreiben: Sah man die eigene Tätigkeit eher als Beruf oder wie hat man sich selbst wahrgenommen. Darauf bin ich gekommen, da wir ja auch hier vor einiger Zeit mal die Debatte hatten, ob man als Soldat eher Fachleute braucht, die dann wie in einem regulären Beruf arbeiten (mit Überstunden usw.) oder eher den „Krieger-Typus“.

    Ich habe auf jeden Fall geplant, mal ein Modul pro Semester zu belegen und dann Philosophie als Nebenfach zu belegen. Denke damit bin ich dann ganz gut ausgelastet für den Anfang, es soll bei Geschichte ja auch nicht zur totalen Überlastung führen, sondern vor allem Spaß machen und der Weiterbildung dienen…

  56. Alex schreibt:

    So, inzwischen habe ich die Unterlagen zum Modul G1 erhalten und auch schon die ersten Tutorien hinter mir. Ich war erstmal überrascht, wie umfangreich die Studienbriefe sind und auch wie gut gemacht, denn die brauchen sich nicht vor regulären Büchern zu geschichtlichen Themen zu verstecken. Auf jeden Fall macht es Spaß darin zu lesen! Ich muss auch sagen, dass ich echt Respekt vor jedem habe, der sein Studium bei der Fernuni Hagen absolviert hat, da steckt einiges an Arbeit dahinter.

    Mit der Gefahr der Verzettelung kann ich dich zu 100% verstehen. Das geht mir genauso, wenn es um Geschichte geht. Ich habe zwar auch meine Favoriten (z. B. Spätantike/Frühmittelalter, Spätmittelalter/Frühe Neuzeit usw., also eher die Übergangszeiten), habe dazu aber auch schon viel gelesen und im Moment interessieren mich dann auch eher unbekannte Themen/geographische Räume, wie Lateinamerika, Zentralasien, Ozeanien…

    Daher finde ich es spannend, dass man an der Fernuni Hagen so einen starken Anteil außereuropäischer Geschichte hat! Das gleicht für mich den starken Fokus auf Kulturgeschichte etwas aus.

    Viele Grüße

    Alex

    • Andreas Moser schreibt:

      Hallo Alex,

      das freut mich, zu lesen!

      Ich finde die meisten Studienbriefe so gut, dass man sie auch „freiwillig“ liest. Ich nehme sie gerne als Urlaubslektüre mit, weil sie mit relativ wenig Gewicht und Platz doch recht gehaltvoll sind.
      Und außerdem hat so weniger schlechtes Gewissen, wenn man in Andalusien in der Sonne sitzt:

      Venta Micena – Tag 22/30

      Und dass man auf Sachgebiete, Zeiträume und Regionen gestoßen wird, mit denen man sich selbst nicht befasst hätte, das empfinde ich auch als horizonterweiternd. Ich hätte ohne G1 nie etwas über die christliche Mission in Japan oder über die Geschichte der Philippinen gelesen (sondern wahrscheinlich das hundertste Buch über den Nationalsozialismus), aber ich bin äußerst froh darüber.

      Äußerst vielseitig ist auch das Angebot an Präsenzseminaren, die teilweise vor Ort, teilweise online angeboten werden:
      https://www.fernuni-hagen.de/geschichte/praesenzen/

      Ich war auch oft bei Seminaren, die zu einem Modul angeboten waren, in dem ich in jenem Semester nicht studierte. Das war nie ein Problem, soweit noch Plätze frei waren.
      Vor allem die Präsenzseminare sind wirklich toll, weil man Kommilitonen kennenlernt. Mit vielen davon bin ich dann noch weit über das Seminar im Austausch geblieben. (Und einmal bin ich so sogar zum Housesitting in Trient gekommen. 🙂 )
      Nur die außereuropäischen Exkursionen (Japan, Indien, Namibia und so) sind mir leider zu teuer. 😦

  57. Alex schreibt:

    Ja, die Präsenzseminare finde ich alle sehr interessant, was die Themenauswahl angeht. Auch die Reisen, auch wenn sie, wie du schon richtig angemerkt hast, vom Preis doch eher in Richtung der Studienreisen aus gediegenen Geschichts- oder Wissenschaftsmagazinen gehen. Aber dafür finde ich hier die Ziele auch wieder sehr spannend und teilweise ungewöhnlich. Indien, Peru und Namibia behandelt man im regulären Geschichtsstudium normalerweise ja eher weniger, sondern wenn dann im Studium der entsprechenden Regionalwissenschaften. Da schlägt sich der Lehrbereich Außereuropäische Geschichte der Fernuni gut!

    Gerade bin ich am Überlegen, wie ich mit dem Studieren weitermachen soll. Ich hatte ja erstmal G1 im Akademiestudium belegt um mich zu orientieren. Jetzt überlege ich, ob ich einfach noch ein zweites Modul mit Hausarbeit ablege und dann versuche in den Master zu kommen (angeblich muss man da bei vorhandenem Erststudium egal welcher Art nur zwei Geschichtsmodule ableisten, um zugelassen zu werden.) oder ob ich mit dem Bachelor weitermachen. Irgendwie hätte ich schon Lust, mich nochmal von Anfang an durch das Studium zu bewegen, aber das Nebenfach (und der teilweise starke Fokus auf Kultur) schreckt mich etwas ab. Mit Literatur kann ich mich – da geht es mir ähnlich wie dir – nicht anfreunden. Philosophie finde ich zwar grundsätzlich sehr interessant, allerdings hat das wohl einen etwas besonderen Ruf unter den Fernstudierenden (zumindest denen, denen ich bisher begegnet bin). Wahrscheinlich werde ich mich einfach mal zu G2 anmelden und dort meine Hausarbeit schreiben (falls im Akademiestudium möglich).

    Viele Grüße

    Alex

    • Andreas Moser schreibt:

      Ich hatte wegen der Nebenfächer insofern Glück, als ich schon einen MA in Philosophie hatte und diesen für die Philosophie-Module anerkannt bekommen habe.
      Ich finde Philosophie schon spannend, aber wenn man eigentlich Geschichte studieren will, ist es auch eine enorme Ablenkung und Arbeits- und Zeitbelastung.

      Wenn es geht, würde ich also lieber in den MA Geschichte wechseln. (Bei mir ging das nicht, weil man dafür im Erststudium einen Notendurchschnitt von 2,5 oder besser haben muss. Weil ich im Erststudium Jura studiert habe, habe ich das natürlich nicht. Das ist ein bisschen unfair, weil Jura eine ganz andere Notenskala – und andere Durchfallquoten – hat als die meisten anderen Fächer.)
      So bleibt mir als Nebenfach noch das eine Modul Soziologie, und ich muss sagen, da freue ich mich richtig drauf.

      Ich dachte anfangs auch, dass ich unbedingt den BA machen will, um so richtig von Anfang an einzusteigen. Aber mittlerweile würde ich das nicht mehr so hoch bewerten. In den Seminaren sind eigentlich immer BA- und MA-Studenten bunt gemischt, und ich kann da keine großen Unterschiede erkennen.

      Der große Vorteil vom BA liegt für mich darin, dass er länger dauert und dass man danach immer noch den MA machen kann, wenn man noch nicht genug hat. 🙂

      Wenn du nur ein anderes Geschichtsmodul im Akademiestudium machen willst, würde ich mir die anderen Geschichtsmodule genau ansehen und nach Interesse auswählen. Du musst ja nicht der Reihe nach studieren und mit G2 beginnen. Die Module sind alle voneinander unabhängig studierbar.

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  59. Alex schreibt:

    Ja, da gebe ich dir Recht, ich habe auch nie verstanden, warum für Juristen da derselbe Notendurchschnitt herangezogen wird wie für alle anderen Studiengänge. Vor allem da man aus Jura ja sicher einiges für das Geschichtsstudium mitnehmen kann. Bei den Juristen in meinem Bekanntenkreis haben die meisten ihre Doktorarbeit – soweit gemacht – über ein rechtshistorisches Thema geschrieben. Von daher hat man da sicher einen guten Ausgangspunkt für den Einstieg direkt in den Master.

    Bei dem Nebenfach ist mir auch durch den Kopf gegangen, dass ich dann ja – da ich nur ein Modul pro Semester belege – letztlich 1,5 Jahre für etwas aufwende, was nicht mit meinem Wunsch, Geschichte zu studieren, zu tun hat. Und da man ja nur zwischen zwei Nebenfächern auswählen kann (ich hätte z. B. lieber Geographie oder Archäologie gewählt als Philosophie oder Literatur), macht der Master dann doch mehr Sinn.

    Als ich damals im Rahmen meines Erststudiums ein paar Veranstaltungen aus der Geschichte belegt habe, ist mir auch aufgefallen, dass da oft gar kein so großer Unterschied zwischen den Semestern besteht. Gerade bei den Lehramtsstudenten aus den höheren Semestern hatte ich oft das Gefühl, sie würden nur Geschichte studieren, weil es ein vermeintlich leichtes Zweitfach ist.

    Wenn du es so sagst, dann würde ich wahrscheinlich G4 als zweites Modul belegen. Das spricht mich einfach von der Beschreibung her am meisten an und da es auch sehr stark auf die außereuropäische Geschichte fokussiert ist, passt es gut zu meinen Interessen.

    Danke und viele Grüße

    Alex

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