Nachdem ich den vergangenen Winter in Kanada verbracht habe, würde man es mir verzeihen, wenn ich dieses Jahr ein wärmeres Ziel ausgesucht hätte, wie Zypern oder Ceylon. Aber dann erhielt ich einen Anruf von zwei Kätzchen in der Ukraine, denen ich nicht widerstehen konnte.
Stella und Stuart sind erst fünf Monate alt, ich übernehme also eine viel größere Verantwortung als bei der Pflege von erwachsenen Katzen. Sie befinden sich noch in den prägenden Monaten, und ich werde ihnen ein gutes Beispiel sein müssen: gesunde Ernährung, fleißig studieren, früh zu Bett gehen und ein rundherum anständiger Lebenswandel.
Ich freue mich besonders über diesen Auftrag, weil es nur selten Housesitting-Angebote aus Osteuropa gibt, obwohl ich gerne mehr Zeit dort verbringen würde. Und in der Ukraine war ich noch nie, es wird also alles neu und spannend für mich!
Vom 14. Dezember bis 5. Januar werde ich in Kiew sein, und danach habe ich hoffentlich noch Zeit, ein bisschen mehr von der Ukraine zu sehen. Weil ich mit dem Zug oder per Anhalter fahre, werde ich auf der Hinreise auch einen Halt in Lemberg einlegen.
Für diejenigen, die sich in Kiew auskennen, die Wohnung ist in der Nähe der Metro-Station Schytomyrska. Mir ist aufgefallen, dass das ziemlich in der Nähe von Babi Jar liegt, was schon ein grausamer Gedanke ist. Aber andererseits studiere ich Geschichte mit einem besonderen Interesse am 20. Jahrhundert und an Osteuropa, so dass ich mich langsam an das gewöhnen sollte, woran man sich nie gewöhnen kann.
Mit Katzen, Schreiben und Studium werde ich ziemlich beschäftigt sein, aber falls jemand aus Kiew mitliest, würde ich mich über einen Kontakt freuen. Schließlich will ich in den freien Stunden nicht nur planlos durch die Stadt laufen, sondern vor allem etwas über das Leben in der Ukraine erfahren, über Geschichte und Politik diskutieren, und am Ende mehr verstehen als am Anfang.
Und jetzt muss ich Kyrillisch lernen…
Links:
- Mehr Informationen über Housesitting, vor allem die wichtigsten Fragen für diejenigen, die das auch mal ausprobieren möchten.
- Ein paar Artikel über die Ukraine. Aber die wirklich interessanten werden natürlich erst noch kommen.
- Und mehr Katzen. (Es tut mir leid, ich arbeite nicht mit Hunden oder anderen Tieren. Obwohl, eine Schafherde würde ich gerne mal ausprobieren.)
- Read this announcement in English.

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Ihr wärt überrascht, herauszufinden, wie schwer es vielerorts geworden ist, noch Postkarten zu finden. Aber für Euch, geschätzte Leserinnen und Leser, mache ich mich auf die Suche nach diesen Relikten vergangener Zeiten.
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Dass Menschen in der Ukraine sich einen Katzensitter leisten, überrascht mich sehr. Aber ich habe auch keine Ahnung vom Leben dort, nur eine vage Idee. Die beiden Kleinen sind aber sehr süß!
Aber der Katzensitter ist doch kostenlos! Ich bekomme nur freie Unterkunft, keine Bezahlung.
Ach ja, stimmt. Meine Unkenntnis über ukrainische Verhältnisse wird aber bestehen bleiben, bis du von deinem Aufenthalt berichtest.
Genau dafür bin ich da. 🙂
Nur her mit den Fragen und Vorurteilen!
Vielen Dank an Thomas Kuban für das Buch „Mordor kommt und frisst uns auf“ von Ziemowit Szczerek!
Ich verweise dafür gerne auf seinen Blog: https://www.kubiwahn.de/blogwahn/
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Pingback: Kiew – Tag 1/21 | Der reisende Reporter
oh spannend, ich hoffe, du schreibst und zeigst noch mehr über die Zeit und natürlich über die Fellnasen 😉
Oh ja, ich veröffentliche jeden Tag neue Fotos, immer zu einem anderen Thema (solange mir etwas einfällt). Hier fängt es an: https://andreas-moser.blog/2019/12/16/kiew-tag-1-21/ – Und bald kommt mehr über die Katzen! Eine von beiden liegt gerade neben dem Laptop und schnurrt wie verrückt.
klasse, ich habe mir gerade schon einige angesehen und jetzt lockt das Fernweh 😀
Hach, Katzen, echte Herzensbrecher. Haben sie dich schon um die Kralle gewickelt? 😉
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Guten Tag Herr Moser!
Ich habe heute im Radio bei der Sender Sonntagssparziegang über ihnen erfahren. Und ich fand sehr interessant ihre Tätigkeit. Denn ich habe vor 4 Monaten einen Katzensitter für meine 3 Katzen in Brasilien gesucht .Wir haben ein Haus am Strand in den Bundesstaat Ceará.zur Zeit haben wir schon ein Katzensitter, aber sie weiss es noch nicht ob sie die Arbeit weiter machen wird.Ich würde gerne mit Ihnen reden.
LG Conceição.
Oh, das ist ja fantastisch, was für weltweite Möglichkeiten so ein Beitrag im Deutschlandfunk auslöst!
Allerdings bin ich kein besonderer Freund des tropischen Klimas und dessen, was es mit sich bringt. Als ich das letzte Mal in Brasilien gewohnt habe (Bahia), hatte ich ständig allerlei Getier, inklusive Fröschen, in der Wohnung rumhüpfen.
Ich bin dann schnell in die Berge nach Bolivien geflüchtet.
Es ist schade, weil Brasilien kulturell und historisch wahnsinnig interessant ist, aber das Klima ist einfach nichts für mich. Erst wenn wieder eine Eiszeit kommt. 🙂