Ich dachte immer, Fronleichnam sei eine ernste und andächtige Angelegenheit. In Quillacollo in Bolivien gab es zwar einen kurzen religiösen Umzug zur Kathedrale, wo Eis- und Bierverkäufer schon ihrem Geschäft nachgingen, während der Pfarrer etwas von Jesus erzählte. Aber die meisten Leute waren für das sich unmittelbar anschließende Fest erschienen, bei dem Musik- und Tanzgruppen stundenlang durch die Stadt ziehen würden.
Die Hauptstraße war geschmückt mit mehreren großen Gemälden aus Sand und Blüten, die Szenen aus der Bibel und andere religiöse Symbolik zeigten.
Wenn Ihr Euch die Schuhe der folgenden Gruppe anseht, bedenkt bitte, dass die Jungs damit mindestens 4 bis 5 Stunden durch die ganze Stadt ziehen, tanzen und musizieren mussten.
Ja, diese Dame trank während der Aufführung eine Dose Bier.
Dieses riesige Spektakel war jedoch nur die Probe für die eigentlichen Feiern, die im August für die Jungfrau von Urkupiña, die Schutzpatronin der nationalen Integrität Boliviens, begangen werden. Ziemlich hilfreich war sie anscheinend nicht, denn seit der Staatsgründung 1825 hat Bolivien mehr als die Hälfte seines Territoriums verloren.
Mann muss schon bewundern, wie Bolivien Tänze von Mädchen in sehr, sehr kurzen Röcken mit andächtiger Verehrung einer angeblichen Jungfrau vereinbart.
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- Die Fotos stammen alle von Edward Allen, mit dem ich an jenem Tag unterwegs war. Hier könnt Ihr mehr von seinen Fotos aus Lateinamerika sehen.
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