Ja, auch Bolivien hatte einen Präsidenten Busch.
Rein zufällig war Germán Busch der 41. und 43. Präsident Boliviens, so wie George Bush senior und junior die 41. und 43. Präsidenten der USA waren. Die erste Amtszeit von Germán Busch währte allerdings nur drei Tage. Die zweite Amtszeit endete vorzeitig durch den Tod des 35-jährigen Präsidenten.
Die gängigste These ist die vom Suizid des Präsidenten. Wenn man aber bedenkt, dass
- Busch in Bolivien von deutschen Offizieren ausgebildet wurde,
- er Adjutant von Hans Kundt und Ernst Röhm war,
- er im Chaco-Krieg zusammen mit Achim von Kries kämpfte, der später die Landesgruppe Bolivien der NSDAP gründete (ja, so etwas gab’s),
- die Achsenmächte und die Alliierten damals überall in Südamerika um Einfluss rangen,
- Busch amerikanische Ölfirmen enteignet hatte,
- Bolivien mit den Nazis über Konzessionen für Goldminen verhandelte,
- Präsident Busch schon vor Abschluss des Abkommens von Hitler ein Mercedes-Benz Cabriolet 770K geschenkt bekam,
- das Deutsche Reich die nationale Fluggesellschaft Lloyd Aereo Boliviano und die Zeitung La Calle finanzierte,
- Busch am 23. August 1939 starb,
- und eine Woche später der Zweite Weltkrieg begann,
bietet die Geschichte genug Stoff für einen Thriller. Wie so viele Geschichten in Bolivien.
(Fotografiert auf dem Friedhof von La Paz in Bolivien. – Read this in English.)
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