Wie schon bei der Wahl für 2021, bin ich mit der Wahl für 2022 absolut einverstanden: Kaunas in Litauen wird Europäische Kulturhauptstadt.
Während meines Jahres in Litauen war ich leider und unerklärlicherweise nur einen Tag in Kaunas, der einstigen provisorischen Hauptstadt (1920-1940). Wie das – die provisorische Hauptstadt, nicht mein Besuch – zustande kam, will ich jetzt aber nicht erklären, denn die Geschichte Litauens ist kompliziert.
Auf jeden Fall fand ich die Stadt schön, grün, einladend und architektonisch und kulturell interessant.
Ich dachte mir damals: „Wenn ich mal wieder nach Litauen ziehe, dann nach Kaunas.“ Nichts gegen Vilnius, auch eine schöne Stadt, aber ich lebe ungern zweimal in der gleichen Stadt.
Kreativ fand ich die Idee, Fahrräder wie an einem Maibaum aufzuhängen, damit sie nicht so leicht gestohlen werden.
Vielleicht war das auch Kunst.
Davon wird es 2022 wahrscheinlich noch mehr geben, aber auch vorher ist Kaunas einen ausgiebigen Besuch wert. Neben den Kirchen, Parks und Museen sind das Kloster Pažaislis und das Litauische Freilichtmuseum, beide am Ufer eines großen Stausees gelegen, interessant.
Nicht vergessen sollte man das sogenannte Neunte Fort, das während der deutschen Besatzung Ort von Massenerschießungen von Juden war.
Ich war noch nicht in dem Museum im Neunten Fort, hoffe aber, dass es besser ist als der Grutas-Park oder auch das Museum im ehemaligen Gestapo-Gefängnis in Vilnius, wo über die Nazi-Besatzung, den Holocaust und insbesondere die litauische Beteiligung daran manchmal etwas geschichtsrevisionistisch hinweggegangen wird.
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