Nationalstolz

So schreibt Arthur Schopenhauer in Parerga und Paralipomena:

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.

Fussball-Fieber an der A40 Fussball-Fieber an der A40

Avatar von Unbekannt

About Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
Dieser Beitrag wurde unter Deutschland, Philosophie, Politik abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

24 Responses to Nationalstolz

  1. Avatar von Muriel Muriel sagt:

    Ja gut, auch Schopenhauer hat halt mal Quatsch geschrieben. Aber er ist doch nun wirklich lange genug tot, dass man nicht drauf rumreiten muss.

  2. Avatar von eppi69 eppi69 sagt:

    Muriel: den Satz von Schopenhauer nicht gelesen? Was sollte von diesem „Quatsch“ sein? Die Aussage des zitierten Satzes ist doch wahr. Und hervorragend formuliert.

    • Avatar von Muriel Muriel sagt:

      Ach so. Toll, dass du mir das erklärt hast, danke. Dann weiß ich ja jetzt Bescheid. Hätte wahrscheinlich wirklich den Text lesen sollen, bevor ich ihn kommentiere.
      Ich Dummerchen.

    • Avatar von eppi69 eppi69 sagt:

      Haben die wichtige Frage nach dem Quatsch in o.g. Zitat nicht beantwortet. Warum nicht? Stattdessen, so entnehme ich Ihrer Antwort, fühlen Sie sich „auf den Schlips“ getreten“? Die Schlußfolgerung zogen Sie. Betrachten Sie die Menschgeschichte der vergangenen Jahrhunderte und der offensichliche Kern von Schopenhauers o.g. Aussage wird bestätigt. Mit ein Grund, weshalb sich verschiedene Nationen so schön gegeneinander aufhetzen lassen.

  3. Avatar von AMC AMC sagt:

    Hier muss ich ein Geständnis abgeben: Wenn ich in meinem speziellen Fachgebiet mit Jungs 12/13 Jahre arbeite, funktioniert der Trick mit der Fahne fast immer.
    http://www.handweberei-cejp.de/kinder-weben/?p=129

  4. Oder auch:

    Zeitungen sind der Sekundenzeiger der Geschichte. Derselbe aber ist meistens nicht nur von unedlerem Metalle als die beiden anderen, sondern geht auch selten richtig.

    Religionen sind wie die Leuchtwürmer: Sie bedürfen der Dunkelheit, um zu leuchten.

    Man betrachte z.B. den Koran: dieses schlechte Buch war hinreichend, eine Weltreligion zu begründen, das metaphysische Bedürfnis zahlloser Millionen Menschen seit 1200 Jahren zu befriedigen, die Grundlage ihrer Moral und einer bedeutenden Verachtung des Todes zu werden, wie auch, sie zu blutigen Kriegen und den ausgedehntesten Eroberungen zu begeistern. Wir finden in ihm die traurigste und ärmlichste Gestalt des Theismus.

    • Hat da jemand das Phänomen der „Lügenpresse“ vorhergesagt? =)

    • Avatar von Unbekannt Anonymous sagt:

      Aber es gibt auch ein paar ganz gute Sachen von ihm, glaub ich.

    • Avatar von Muriel Muriel sagt:

      Nanu? Warum ist denn das anonym? I bims doch! Und ich bin auch angemeldet.

    • Bei deinem allerersten Kommentar stand irgendwie „19 September 2016 um 15:34“. Wenn du also eine Zeitmaschine zur Verfügung haben solltest, würde ich sie auch gerne mal in Anspruch nehmen.

      Ich fand deinen Kommentar übrigens lustig, selbst die Wiederholung war noch in Ordnung, von einem dritten Mal – hier an gleicher Stelle – rate ich allerdings ab.

      Wann wird eigentlich mal dein Roman (?) fertig, ich würde ihn ggf. vielleicht sogar kaufen.

    • Avatar von Muriel Muriel sagt:

      Ich werds auch noch ein viertes Mal hier schreiben: Alle Schopenhauer-Zitate auf dieser Seite sprechen für mich eher gegen den Herrn.
      Meinen einen Roman kannst du schon seit 2013 kaufen, falls du das möchtest, und der nächste erscheint wohl irgendwann im ersten Halbjahr 2018. Weitere sind zwar noch nicht konkret abzusehen, werden aber sicherlich folgen, vorbehaltlich größerer Unglücke.

    • Wie heißt denn der Roman?

      Schopenhauer ist schon schwer in Ordnung.

      „Die Welt als Wille und Vorstellung“ ist schon ziemlich gut und immer noch sehr gut lesbar. Das kann man über andere Hauptwerke deutscher Philosophen aus dieser Zeit (wie z.B. Hegel) nicht immer sagen. Selbst Kant sehe ich nicht unbedingt auf der Ebene von Schopenhauer (auch wenn das die meisten anderen wahrscheinlich anders sehen).

      Damals war Religionskritik natürlich auch deutlich mutiger als heute. 200 Jahre alt und immer noch so eine Wucht, das ist schon extrem gut. Das schaffen nur ganz wenige.

      Wenn eines deiner Bücher jemals nur 0,1% der Relevanz von Wille und Vorstellung erreicht, können wir uns gerne nochmal über Schopenhauer unterhalten. 😉

  5. Avatar von Muriel Muriel sagt:

    Ich halte von Kant sehr wenig, und von Schopenhauer tatsächlich ein bisschen mehr. Aber halt auch nur ein bisschen.
    Egal. Discordia, Inc. heißt mein Erstling, und ich wünsche ggf. viel Spaß damit, ob mit oder ohne die gewünschte Relevanz.

  6. Pingback: Zeit für einen Schlussstrich! Nein! Doch! Warum? | Der reisende Reporter

  7. Pingback: Der Antagonismus zwischen Arbeitsamt und Auslandsaufenthalt | Der reisende Reporter

  8. Pingback: Sekundärtugenden | Der reisende Reporter

  9. Pingback: Warum nerven die Hohenzollern noch immer? Und waren sie nun Nazis oder nicht? | Der reisende Reporter

  10. Pingback: Woher kommt das Schwarz-Rot-Gold? | Der reisende Reporter

  11. Pingback: Friedrich Nietzsche zur Europawahl | Der reisende Reporter

  12. Pingback: Das neue deutsche Staatsangehörigkeitsrecht | Der reisende Reporter

  13. Pingback: Das neue deutsche Staatsangehörigkeitsrecht | Der reisende Reporter

  14. Pingback: „Stolz, ein Deutscher zu sein“ | Der reisende Reporter

Hier ist Platz für Kommentare, Fragen, Kritik: