Leicht zu verwechseln (35) Besorgte Bürger

Vorsicht! Ausländerfeinde und Rassisten treten derzeit gerne als „besorgte Bürger“ auf. Oft erfordert es näheres Hinhören, um sie von den wirklich besorgten Bürgern auseinanderzuhalten.

Das hier sind besorgte Bürger: Sie sind besorgt um ihre Mitmenschen, heißen sie in Deutschland willkommen und kümmern sich um die Flüchtlinge, deren Betreuung und ihre Integration.

Das hingegen sind eher besorgniserregende Bürger: Ohne zu wissen, was die Bundeskanzlerin gesagt hat oder sagen wird, bezeichnen sie die Regierungschefin als „Schlampe“, „Fotze“ u.s.w.

Das soll also die „abendländische“ oder „europäische Kultur“ sein, die angeblich geschützt werden muss. Ganz ehrlich, die Syrer, die ihre Kinder vor dem Krieg retten wollen, scheinen mir die besseren Eltern, Vorbilder und Mitbürger zu sein als das Nazipack.

Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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3 Antworten zu Leicht zu verwechseln (35) Besorgte Bürger

  1. Muriel schreibt:

    Den “Pack“-Begriff und die möglicherweise dahinter stehende Meinung halte ich für problematisch. Die Aufteilung in Mitbürger und Pack ist ja auf der anderen Seite auch üblich, zum Beispiel.

    • American Viewer schreibt:

      Augstein hat das Thema vor zwei Wochen auch mal aufgegriffen, als Gabriel auch den Begriff „Pack“ benutzte:

      „Sigmar Gabriel klang wie einer jener Politiker, die sich gerne ein neues Volk wählen würden. Wie es bei Brecht heißt. Aber es geht um mehr und Gabriel ging weiter: „Das sind Leute, die mit Deutschland nichts zu tun haben“, sagte er. Man müsse ihnen klarmachen: ‚Ihr gehört nicht zu uns, wir wollen Euch nicht – und wo wir Euch kriegen, werden wir Euch bestrafen.‘ Da spricht die Sozialdemokratie, die sich von der Arbeiterklasse abgewendet hat.“

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/augstein-wir-brauchen-einen-linken-populismus-a-1050085.html

  2. De Benny schreibt:

    Augstein hin oder her, aber was haben denn die Pöbler von Heidenau mit ARBEITERklasse zu tun? Oder wird hier der Arbeiterbegriff jener „Arbeiterpartei“ angelegt, die Deutschland zwischen 1933 und 1945 regierte?

    Andreas hat auf jeden Fall Recht: Wenn das deutsche und europäische Kultur ist, dann nix wie weg damit! Dann lieber Islamisierung.

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