Wenn Euch die vorangegangenen Artikel Lust darauf gemacht haben, den König-Ludwig-Weg oder Teile davon zu wandern, dann gibt es hier – ganz ungewöhnlich für diesen ansonsten eher nutzlosen Blog – ein paar praktische Tipps, alle persönlich für Euch erprobt:
- Die Gesamtstrecke beträgt etwa 110 km. Das kann man an fünf Tagen gehen, wenn man nicht so viele und lange Pausen und Umwege macht wie ich.
- Ich empfehle von Norden nach Süden zu gehen, weil Ihr dann immer die Alpen im Blick habt und am Ende die Schlösser als Belohnung warten.
- Der Weg ist markiert mit einem blauen K mit Krone. Weitestgehend ist die Markierung ganz gut, aber an einigen Stellen hätte ich sie ohne Landkarte verloren. Ich bin auch manchmal absichtlich vom Weg abgewichen, z.B. um zur Erdfunkstelle in Raisting zu gelangen.

- Der Wanderführer von Christel Blankenstein ist kompakt und hat eigentlich alle Informationen, die man braucht. Nur die Karten sind nicht so detailliert und die Wegbeschreibungen helfen wenig, aber Ihr nehmt ja wahrscheinlich eh ein GPS-Teil mit. Und wenn man weiß, was der nächste Ort ist, findet man immer hin. Notfalls könnt Ihr fragen.
- Ich denke, man kann den Weg das ganze Jahr über gehen. Nur in der Ammerschlucht wäre ich nach starkem Regen oder Schneefall skeptisch. Da besteht ernsthafte Rutschgefahr. Man kann die Schlucht aber umgehen.
- Ebenfalls umgehen kann man den Hohen Peißenberg, wenn man sich den mühsamen Aufstieg ersparen möchte.
- Wer kein Vertrauen in Schiffe hat, kann natürlich auch um die Seen herumgehen, aber ich fand die Bootsfahrten entspannend und interessant. Unter www.seenschiffahrt.de findet Ihr die Fahrpläne für den Starnberger See, für den Ammersee und für einige andere bayerische Seen.
- Wenn Ihr günstige Übernachtungen sucht, empfehle ich neben Couchsurfing vor allem die Webseiten der jeweiligen Gemeinden. Dort sind Unterkünfte aufgelistet, die sonst nirgendwo im Internet stehen, vor allem nicht bei den üblichen Buchungsportalen wie AirBnB oder Booking. Da gibt es Zimmer ab 20 €. Im oben erwähnten Reiseführer sind etliche aufgeführt, aber diese Informationen und Preise sind auf dem Stand von 2015.
- Unterstützern dieses Blogs übersende ich auch gerne die genauen Koordinaten für die Walden-Hütte (Kapitel 104).
- Orte, an denen es sich lohnt, einen Tag Pause einzulegen, sind definitiv Dießen und eventuell Rottenbuch.
- Ich bin mit dem Zug von München nach Starnberg gefahren. Aber wer will, kann auch direkt in München loslaufen, dann folgt Ihr dem Jakobsweg. Angeblich ist das schon ein ziemlich schöner Weg, immer an der Isar entlang. Außerdem kommt Ihr so durch das hochgeheime Pullach.
- Eintrittskarten für die Königsschlösser kann man vorbestellen unter shop.ticket-center-hohenschwangau.de. Wer spontan nach Tickets fragen will, muss zum Ticket-Center in Hohenschwangau, nicht direkt zu den Schlössern.
- Zur historischen Einführung empfehle ich das Büchlein „Ludwig II. von Bayern“ aus der Reihe C.H.Beck Wissen. Das ist kompakt, gut erklärt und bietet auch eine gute Einführung in die bayerische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert.
Und wenn es sonst noch Fragen oder auch eigene Berichte und Anmerkungen gibt, dann hinterlasst mir diese doch in den Kommentaren!
Vielen Dank für den äußerst lesenswerten und humorvollen Bericht von der Wanderung – den König Ludwig-Weg hatte ich auch schon mal ins Auge gefasst, dann hätte allerdings eine äußerst schlichte Doku über den Weg im BR den Enthusiasmus zeitweise begrenzt. Ist zurück!
Der BR sollte eben mich die Wanderdokus machen lassen.
Und ja, ich kann den Weg wirklich empfehlen. Eine schöne Kulturwanderung, fast durchgehend schöne Landschaft, nur ganz wenige Strecken neben/auf der Straße, und immer den Blick auf die Berge, ohne selbst bergsteigen zu müssen.
Wenn es mal so weit ist, kannst du dich gerne für Detailfragen, wie die Lage der Walden-Hütte, bei mir melden.
Und ich bin schon am Überlegen, welche Wanderung ich nächstes Frühjahr gehe…