Flucht nach Colditz (Teil 2 von 3)

Praktischer- und logischerweise lest Ihr vor diesem Artikel Teil 1 der Irrfahrt durch Sachsen.

Ihr erinnert Euch, wir waren durch verschiedene Zufälle des Schicksals nach Colditz gelangt, wo, weil ich den Namen irgendwie im Hinterkopf habe, irgendetwas Wichtiges passiert sein muss, ich aber immer noch keine Ahnung habe, was es war.

Um das herauszufinden, erkunden wir jetzt das imposante, ja regelrecht bedrohlich wirkende Schloss:


Als ich in das kleine Museum im Schloss eintrete, um eine Eintrittskarte zu erwerben, weisen mich die beiden Damen dort hocherfreut darauf hin, dass ich fast pünktlich zu einer Führung durch das Schloss komme. Da sage ich nicht nein.

„Woher kommen Sie?“ fragt mich eine der Museumsangestellten freundlich.

„Aus Bayern.“

„Nicht aus Österreich?“ fragt sie, sichtlich enttäuscht, und ihre Kollegin erklärt: „Wir fragen nur für unsere Besucherstatistik.“

Ich erkläre, dass ich die Verwechslung nicht übel nehme, dass ich oft für einen Österreicher gehalten werde, und überlege, ob ich einen Anschluss-Witz machen soll. Besser nicht.

Wenn ich mal wieder international unterwegs bin, werde ich in ein österreichisches Konsulat spazieren und sagen, dass ich meinen Pass verloren habe. Mal sehen, wie leicht ich einen aus der sympathischen Alpenrepublik bekomme. Mein Name passt ja schon.

Die Führung beginnt dann auch mit dem Hinweis, dass 50% der Besucher von Schloss Colditz aus dem Ausland kommen, vor allem aus Großbritannien, USA, Frankreich, Südafrika, Australien. Als großer Historikkombinator schließe ich daraus, dass hier irgendwas mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben muss. Aber dazu später. Denn dieser Blog versteht sich – das ist Euch sicher schon wohltuend aufgefallen – dezidiert als Bollwerk gegen die Unsitte des ständig auf dem Zeitstrahl umherspringenden Themenwechsels.

Da fällt mir ein, dass ich heute noch gar nichts gegessen habe. Zu spät.

Also, das Schloss ist fast 1000 Jahre alt. Ich erzähle Euch trotzdem nichts von den Kaisern Heinrich III., Heinrich IV. und Barbarossa, weil ich da selbst nicht durchblicke. Die aktuelle Form des Schlosses ist die des Umbaus in der Renaissance, und es diente hauptsächlich als Jagdschloss für die sächsischen Kurfürsten. Ich weiß nicht, wieso man zum Jagen ein Schloss braucht, meiner Meinung nach tut es dafür auch ein Wald.

Aber die Kurfürsten hatten wohl zu viel Geld, denn mit dem Barock wurden angeblich schönere Schlösser gebaut, und keiner wollte mehr zum Jagen oder Urlauben nach Colditz fahren. 1787 wurde das gesamte Inventar verkauft, und Schloss Colditz stand leer und sinnlos herum.

Naja, über Geschmack soll man nicht streiten.

Ab da kann man eigentlich die gesamte Geschichte Deutschlands an diesem mir bisher unbekannten Schloss erzählen. 1803 wurde es ein Arbeitshaus, wo Landstreicher, Bettler und andere Randgruppen interniert wurden. Das hat man damals so gemacht, weil die Reichen dachten, die Armen wären arm, weil sie „charakterschwach“ wären und zum Arbeiten „erzogen“ (also gezwungen) werden müssten.

Das ist lustig, weil allein die Existenz des Schlosses den Armen tagtäglich die Vermögensungleichheit und damit die wahre Ursache ihrer Armut vor Augen führte.

Naja, eigentlich ist es gar nicht lustig, denn so viel weiter sind wir seither nicht gekommen. Noch immer wird insinuiert und propagiert, dass Arme selbst schuld an ihrer Armut seien. Dass die Aufgabe der Armutsbekämpfung bei den Arbeitsämtern beziehungsweise Jobcentern angesiedelt ist, verdeutlicht, wie institutionalisiert dieser Irrglaube ist. Dies ist – neben dem Glauben an das Wirtschaftswachstum – die große Lebenslüge unserer Gesellschaft, und wer daran rüttelt, muss weggesperrt oder sanktioniert werden.

In der Zwischenzeit wurde Schloss Colditz 1829 zur „Landesversorgungsanstalt für unheilbar Geisteskranke“, und 1926 wieder „Korrektionsanstalt“ für Bettler und Landstreicher. Wohin die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Randgruppen führt, sollte sich bald zeigen.

Schon am 21. März 1933 errichteten die Nazis in Schloss Colditz eines der ersten Konzentrationslager.

Inhaftiert wurden hier hauptsächlich KPD- und SPD-Politiker, was die Eile erklärte. Denn das Ermächtigungsgesetz wurde erst zwei Tage später im Reichstag verabschiedet, und die NSDAP wusste, dass Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten die einzigen waren, die sich ihnen entgegenstellen würden. Die Vorläuferparteien von CDU, CSU und FDP hingegen stimmten für die Diktatur. Wenn man die Begeisterung für den Autobahnbau teilt, ist alles andere eben nachranging.

Heinrich Lübke: „Ob mir das schaden wird, wenn ich Bundespräsident werden will?“

Ein Jahr später erhielten die Nazis das Gutachten einer Unternehmensberatung („Synergien bei der Endlösung“), das empfahl, die vielen Konzentrationslager zusammenzulegen, zu zentralisieren und zu rationalisieren. Das KZ Colditz wurde 1934 aufgelöst, die Häftlinge wurden in das KZ Sachsenburg verbracht.

Danach wurde nahtlos an die frühere Nutzung angeschlossen. Zuerst war Schloss Colditz ein Lager des Reichsarbeitsdienstes (auch so ein Konzept, das nicht totzukriegen ist), dann ab 1938 eine „Heil- und Pflegeanstalt“, die niemanden heilte oder pflegte.

Im kalten Keller des Schlosses befinden sich dazu eine Gedenkstätte und eine Namensliste der 84 Opfer, die hauptsächlich an Mangelernährung und an Tuberkulose starben.

Dieses absichtliche Sterbenlassen von „lebensunwertem Leben“ war der Vorläufer des späteren systematischen Massenmordes an Menschen mit körperlichen, psychologischen und seelischen Beeinträchtigungen, bekannt geworden als Aktion T4. Dazu kann ich Euch aber jetzt mit Einzelheiten verschonen, denn ich war letztes Jahr in einer dieser Mordanstalten, zufällig auch ein Schloss, und werde diesem Thema und Ort einen separaten Artikel widmen.

Aber noch ein letztes Kapitel Nazi-Geschichte bleibt zu erzählen, und das ist dasjenige, wofür Schloss Colditz berühmt ist. Zumindest im englischsprachigen Raum, wo es Dutzende von Büchern, Brettspielen, Computerspielen, Filmen und Fernsehserien zu Colditz gibt.

Ab Oktober 1939 war Schloss Colditz ein Lager für Kriegsgefangene. Aber nur für ganz besondere Kriegsgefangene. Nämlich nur für Offiziere. Und unter denen nur für diejenigen, die bereits aus anderen Kriegsgefangenenlagern im Reich zu fliehen versucht hatten – oder nach einem erfolgreichen Fluchtversuch erneut aufgegriffen worden waren.

Das Oflag IV C in Colditz galt als ausbruchsicher.

Die polnischen, französischen, belgischen, niederländischen, britischen, kanadischen, australischen, indischen und US-amerikanischen Offiziere hatten natürlich nur eines im Kopf: die Flucht.

Sowjetische Offiziere gab es in Colditz nicht, weil diese aufgrund der rassistisch motivierten Kriegsführung der Wehrmacht entweder gleich erschossen oder in Konzentrationslagern dem Hunger und Krankheiten überlassen oder aktiv ermordet wurden. Mit zwischen zwei und drei Millionen Toten sind die sowjetischen Kriegsgefangenen zahlenmäßig die zweitgrößte Opfergruppe der deutschen Vernichtungspolitik, werden aber bei der Erinnerung, bei der historischen Aufarbeitung und natürlich bei Entschädigungszahlungen weitgehend übergangen.

Colditz hingegen war ein Vorzeigelager. Die Bestimmungen der Haager Landkriegsordnung und des Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen wurden penibel eingehalten. Den Gefangenen waren Spaziergänge und die Ausübung von Sport gestattet. Sie durften Pakete erhalten. Sie durften ein eigens Orchester und ein Theater betreiben, sowie – das wäre mir besonders wichtig – eine Bibliothek unterhalten. Das Rote Kreuz durfte das Lager zu Inspektionen betreten.

Mitten in Sachsen, weit weg von allen Fronten, hätte man es sich mit Cricket, Büchern aus der Gefängnisbibliothek und Zigarren (gestattet nach Art. 11 III 2 des Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen von 1929) gut gehen lassen.

Kurioserweise regelt das Völkerrecht nicht nur den Tabakgenuss, das Aufgießen von Instantkaffee (Art. 11 II des Genfer Abkommens), die Errichtung von Testamenten (Art. 19 I HLKO) und die Arbeitszeiten inklusive Sonntagsruhe (Art. 30 des Genfer Abkommens), sondern – endlich zahlt sich aus, dass ich einen Teil meiner juristischen Ausbildung beim US Army JAG Corps absolviert habe – auch die Flucht. Die Flucht stellt zwar einen Verstoß gegen die Gefängnisdisziplin dar, aber die Regelungen dazu (Art. 8 III HLKO, Art. 47 I, 48 II, 50 II, 51, 52 II des Genfer Abkommens von 1929) machen deutlich, dass das Ganze doch eher sportlich gesehen wurde.

Sportlich, aber organisiert: Die Gefangenen wählten einen Fluchtoffizier, dem sämtliche Fluchtpläne zur Genehmigung vorgelegt werden mussten. Dieser entschied dann zusammen mit dem Fluchtkomitee, welche Ausbruchversuche am erfolgversprechenden waren, welche man gleichzeitig verfolgen konnte, und welche waghalsigen Pläne warten mussten, weil sie andere Fluchtversuche vereiteln würden.

Sogar die Deutschen spielten mit. Trotz mehr als 300 Ausbruchversuchen wurde nur einer der Flüchtenden erschossen. Den Briten Michael Sinclair erwischte im September 1944 eine Kugel – bei seinem siebten Fluchtversuch.

Die Fluchtversuche umfassten alles, was man sich denken kann – Tunnel graben, abseilen, im Wäschekorb verstecken – sowie alles, worauf man ohne gemeinsames Brainstorming im Fluchtkomitee nie käme.

Das hier zum Beispiel ist Airey Neave, ein britischer Offizier, der sich eine falsche deutsche Uniform schneiderte. Die Stoffe dafür konnten sich die Gefangenen schicken lassen, vorgeblich, um Kostüme für Theateraufführungen zu fabrizieren.

Allerdings scheiterte dieser Fluchtversuch, weil der Stoff dem echten nicht ähnlich genug war. Und man braucht ja nicht nur eine deutsche Uniform, sondern auch deutsche Papiere, deutsches Geld, und man muss ausreichend Deutsch sprechen, um an den „Kameraden“ am Tor vorbeizukommen. Wenn man dann draußen ist, befindet man sich mitten im Deutschen Reich, Tausende von Kilometern von zuhause entfernt, und man weiß, dass die gesamte Nazi-Maschinerie hinter einem her ist.

Umso erstaunlicher, dass Neave bei einem weiteren Fluchtversuch erfolgreich war. Er entkam zusammen mit dem Holländer Abraham Luteyn, der, wie alle Niederländer, fließend Deutsch sprach. Die beiden schafften es aus der Festung, vergruben ihre falschen deutschen Uniformen und gaben sich fortan als holländische Zwangsarbeiter aus. Mit dem Zug fuhren sie über Leipzig, Regensburg und Ulm. In der Zwischenzeit, weil sie ein paar Stunden auf den Anschlusszug warten mussten, gingen sie ins Kino, wo der Film höchstwahrscheinlich weniger spannend war als ihr eigenes Unterfangen. Am Fahrkartenschalter des Bahnhofs wurden sie als verdächtig aufgegriffen (auch ein Vorteil des jetzigen Deutschlandtickets) und in Polizeigewahrsam genommen. Von dort entkamen sie natürlich mit Leichtigkeit, gingen 40 km zu Fuß, bis sie sich wieder in einen Bahnhof trauten und nach Stockach fuhren.

Von dort marschierten sie weiter zu Fuß, durch tiefen Schnee, um in die Schweiz zu gelangen. Luteyn kannte die Route, weil er bei einem früheren Fluchtversuch bereits so weit gekommen und an der Grenze zur Schweiz festgenommen worden war. Ein übermütiger Gestapo-Offizier hatte ihm damals bei der Vernehmung eine bessere Fluchtroute vorgeschlagen, die er sich natürlich gemerkt hatte. Beim zweiten Mal klappte es.

Damit die fehlenden Kameraden beim Zählappell nicht auffielen, hatten die Gefangenen Handpuppen gebastelt, die zumindest aus der Ferne täuschend echt aussahen.

Airey Neave wurde dann Ankläger bei den Nürnberger Prozessen, Abgeordneter in Westminster und dort von irischen Terroristen in die Luft gesprengt. So kann’s gehen im Leben, die wirkliche Gefahr lauert oft zuhause.

Andere Soldaten verkleideten sich als Frau oder kopierten Kleidung, Brille und sogar Gang des örtlichen Elektrikers, um zu entkommen. Die meisten flogen auf, meist weil sie bei der Kontrolle nicht ausreichend Deutsch sprachen.

Dennoch glückte mehr als 30 alliierten Offizieren die Flucht aus Colditz und aus dem Deutschen Reich.

Der verrückteste Fluchtplan jedoch – ach, da fällt mir ein, dass viele von Euch darum gebeten haben, dass meine Artikel kürzer und notfalls grausam zerstückelt und verstümmelt werden. Also, den waghalsigsten Fluchtplan aus dem Schloss Colditz gibt es dann in Teil 3.

Praktische Tipps:

  • Solange der Bahnhof in Colditz nicht reaktiviert wird, kommt man z.B. von den Bahnhöfen Grimma oder Bad Lausick mit dem Bus nach Colditz.
  • Man kann auch direkt im Schloss in der dortigen Jugendherberge übernachten. Trotz des Namens ist das auch für Erwachsene zulässig, nur ein bisschen teurer.
  • Das Schloss ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet und frei zugänglich. Eintritt (4 Euro) muss man nur für das Fluchtmuseum zahlen.
  • Führungen finden im Sommer um 10:30, 13 und 15 Uhr sowie im Winter um 11 und 14 Uhr statt. Das kostet 10 Euro extra, aber wenn Ihr die Chance habt, lasst Euch das nicht entgehen! Dabei kommt Ihr nämlich in die Teile des Schlosses, die sonst nicht frei zugänglich sind.
  • Wenn Ihr Euch richtig gruseln wollt, könnt Ihr noch ins Dentalmuseum gehen. Krankenkassenbonusheft nicht vergessen, denn das Museum zählt wie ein Zahnarztbesuch.

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Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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12 Antworten zu Flucht nach Colditz (Teil 2 von 3)

  1. LehnerDr.Peter@t-online.de schreibt:

    …. nachdem ich vorher deinen Artikel gelesen hatte, ist mir beim hochgenüsslichen Lesen eines Beitrags auf der “ Wahrheit -seite“ der aktuellen TaZ in den Sinn gekommen , diesen an dich weiterzuleiten in dem ziemlich felsenfesten Glauben, dass Du dabei deinen Spaß haben wirst. Mit guten Wünschen Peter Lehner ( Wanderkumpel vom Günter)

    Gesendet mit der Telekom Mail App

  2. sinnlosreisen schreibt:

    Da sieht man wieder, wie wichtig Fremdsprachenkenntnisse sind. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es fast schon lustig, wie die Fluchtversuche durchorganisert wurden.
    P.S. Irgendwie hatte ich das Abo deines Blogs verloren; jetzt bin ich aber wieder an Bord!

    • Andreas Moser schreibt:

      Solange du mich nicht ganz vergessen hast, ist alles gut! 🙂

      Und das Gute im Schlechten ist, dass die Fluchtversuche alle perfekt dokumentiert sind, weil die Wehrmacht oder Gestapo alle genau untersuchte und fotografische Beweise anfertigte, um die Bewacher in Colditz und anderswo im Aufdecken/Verhindern der Fluchtversuche zu schulen.

      Sprachkenntnisse sind natürlich immer nützlich! Aber selbst mit, ich glaube, ich würde mich trotzdem ziemlich bald verraten.
      Andererseits, vielleicht hatten die Gefangenen auch den „Hauptmann von Köpenick“ in der Gefängnisbibliothek und wussten, dass man in Deutschland nur Uniform tragen und Befehle bellen muss.

  3. Bietet Stoff für eine mehrteilige Netflix- Serie. Wäre das Verfassen des Drehbuchs nicht was für dich?

    • Andreas Moser schreibt:

      Es gibt ja schon die 28-teilige Serie „Colditz“, die von 1972 bis 1974 auf BBC lief.

      Aber von diesen Fluchtgeschichten sollte man echt mehr lesen, hören und sehen. Ich persönlich finde ja weniger das Tunnelbuddeln oder Mauerüberspringen faszinierend, sondern das Fälschen von Uniformen und Dokumenten und vor allem die tagelange Flucht bis in die Schweiz oder nach Skandinavien.

      Es gab einen eigenen Geheimdienst für die Unterstützung der Fliehenden, MI 9, und gerade habe ich gesehen, dass auf der Titelseite eines aktuellen Buches über MI 9 ebenfalls unser beliebtes Schloss prangt:

    • Tja, die hab ich komplett verpasst, da war ich noch bei Sesamstraße. Ich könnte mir vorstellen, dass eine flotte Neuinszenierung nicht schadet.

    • Andreas Moser schreibt:

      Ich habe nur ein bisschen in diese Serie reingeschaut, und ja, das war damals schon sehr langatmig.

      Überhaupt geht mir das oft so bei älteren Filmen oder Serien, dass ich mir denke: Leute, das könnte man doch echt abkürzen.
      Da wird einer gezeigt, wie er zum Telefon geht und wählt. Dann wird das Haus des Angerufenen gezeigt, in dem es klingelt, und wie er zum Telefon hastet.
      Und ich denke mir: Zeigt halt einfach das Telefonat. Dass vorher einer wählt, und dass es anderswo klingelt, ist eh klar.

      Aber gut, auch heute noch wird in den Nachrichten ja immer gezeigt, wie Politiker in Autos gefahren werden und Türen geöffnet werden. Das ist mir eigentlich schon klar, dass der Kanzler nicht mit dem Katapult zur Konferenz kommt.

      Deshalb mag ich Radio viel lieber. Da wird dieses ganze überflüssige Füllmaterial weggelassen.

  4. benwaylab.com schreibt:

    Wirklich sehr interessant. Und trotz des ernsten Hintergrunds wie immer sehr amüsant erzählt.

    • Andreas Moser schreibt:

      Vielen Dank!

      Ich fand es auch gut, dass die bei der Führung auf die NS-Euthanasiemorde und das KZ eingegangen sind, damit man nicht den Eindruck bekommt, das wäre alles nur eine große Gaudi gewesen.
      Die Frau, die die Führung machte, wies auch immer wieder darauf hin, dass Colditz überhaupt nicht beispielhaft für Kriegsgefangenenlager war und dass die Bedingungen überall anders wesentlich schlimmer waren.

  5. Jossi schreibt:

    Tolle Geschichte! Ich sehe das Deutschlandticket gleich mit ganz anderen Augen.
    Eine andere berühmte WWII-Fluchtgeschichte ist „The Great Escape“:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Stalag_Luft_III#The „Great Escape“ (1944) –
    leider mit sehr viel tragischerem Ausgang. Ein Großonkel meines englischen Schwiegersohns hatte das Glück zu überleben. Er war im Fluchtkommitee der „Landkartenoffizier“.

    • Andreas Moser schreibt:

      Oh ja, dazu habe ich vor ein paar Jahren erst den Film gesehen.

      Und das Deutschlandticket ist wirklich toll. Gestern hatte ich einen Zwischenstopp in Wittenberg, und da stand gerade ein Zug nach Stralsund.
      Leider musste ich nach Hause, sonst wäre das perfekt für einen weiteren Deutschlandticket-Zufallstour-Bericht gewesen.

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