So geht Hygge!

Nachdem einige Besucher kritisiert haben, mein Wohnzimmer sähe aus wie ein Büro, habe ich alle meine Dekorationskünste zusammengenommen und sogar Blumen aufgestellt.

Jetzt ist es aber richtig gemütlich, nicht wahr?

Und für diejenigen, die sich wegen des Stalingrad-Posters vor Schreck die Zehen abgefroren haben: Keine Sorge, das feiert nicht die Wehrmacht, sondern die Rote Armee und ihren Sieg über die deutsche Barbarei. – Wobei durchaus zugestanden sein soll, dass die moralische Wertung dadurch verkompliziert wird, dass die Sowjetunion am Zweiten Weltkrieg mitschuldig war. Aber ich finde hier in Ostdeutschland leider keine Poster von der US-Armee.

Wahrscheinlich sollte ich doch mal ins Archäologie-Museum in Chemnitz schauen, wo zur Zeit eine Ausstellung über die Archäologie des Wohnens gezeigt wird. Und ich muss mich öfter auf Flohmärkten herumtreiben. Das Problem ist, manche Flohmärkten in Chemnitz erwecken den Eindruck, dass bei der Wehrmacht gerade Wohnungsauflösung war.

Über Andreas Moser

I am a lawyer in Germany, with a focus on international family law, migration and citizenship law, as well as constitutional law. My other interests include long walks, train rides, hitchhiking, history, and writing stories.
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17 Antworten zu So geht Hygge!

  1. Anonymous schreibt:

    Ich muss schon lange nicht mehr hier gewesen sein, wenn ich sehe, dass jetzt eigene Wohnzimmer gezeigt wird.
    Hhm, mir persönlich fehlt die leere Wand, wo als einziges Bild ein Meerblick-Gemälde hängt, und asymmetrisch dazu ein hoher Bogenhanf steht. Oder so.
    Grüße, Ingwer

    • Andreas Moser schreibt:

      Die Sesshaftigkeit ist ja auch relativ neu.

      Und Hanf kommt mir nicht in die Tüte!
      Meine Wohnung ist ein Hort der Legalität.

      Wenn ich keine besseren Bilder finde, hängt am Ende wahrscheinlich alles voller Landkarten, wie bei der NATO.

  2. Xeniana schreibt:

    Gibt es den riesigen Karl Marx Kopf noch?

  3. Xeniana schreibt:

    Super schöner Beitrag

  4. Xeniana schreibt:

    Huch wo hast du den denn her?

  5. Dirk Festerling schreibt:

    „bei der Wehrmacht war gerade Wohnungsauflösung“

    Dass ich fast immer wieder einen von Denen unter den Torf brachte, war das Einzige, was mir die Präsenz meines Zuges bei Beerdigungen mit Bundeswehrbeteiligung versüßte.

    • Andreas Moser schreibt:

      Waren das Leute, die als ehemalige Bundeswehrsoldaten (aber mit Wehrmachtshintergrund) oder nur als ehemalige Wehrmachtssoldaten begraben wurden?

      Ich habe noch nie verstanden, wieso die Bundeswehr (aber auch die NVA) teilweise an die Wehrmachtstradition anknüpfte.
      Wenn ich das mit Soldaten diskutiere, sagen die manchmal entschuldigend „Wir haben halt keine andere Vergangenheit“ und behaupten, eine Armee benötige eine Tradition.
      Ich weiß nicht, denn man kann ja auch Brot backen oder Eisenbahn fahren oder Kinder unterrichten, ohne an eine Tradition anzuknüpfen. Einfach, weil man einen Job gerne macht und/oder ihn für notwendig hält.

    • Dirk Festerling schreibt:

      Mit Masse ehemalige Bundeswehr (nur 3x Beerdigungen von aktiven, 2 bei Freitagsheimfahrt verunglückte W15 und ein komplett hoffnungsloser Falli-Uffz. Von seiner Calwer Einheit waren Hauptmann und Spieß da, dazu die Eltern und eine einstellige Anzahl Trauernde), aber nach den Kranzaufschriften auch Leute, die nicht von „Wehrmacht“serfahrungen im 2. WK. erzählten

  6. danysobeida schreibt:

    Me gusta el estuche al lado de las flores y la pizarra llena de apuntes.

  7. Anonymous schreibt:

    Hallo Andreas, bisher kannte ich nur Menschen, die aus Chemnitz flüchten. Ich drücke dir die Daumen. Robert

    • Andreas Moser schreibt:

      Ob das aussagekräftig ist, hängt davon ab, wo du lebst:
      Wenn du nicht selbst in Chemnitz wohnst, ist es ja logisch, dass du niemanden kennst, der NACH Chemnitz gezogen ist. 😉

      In Idaho trifft man auch nur die Leute, denen New York nicht gefällt.

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