Die meisten Besucher kommen wohl nur in das kleine Dorf Medininkai, um die beiden höchsten Berge Litauens zu besteigen. Auch ich verweilte nach meiner Bergtour nicht mehr lange, schaute aber noch bei der Holzkirche und der Burg vorbei.
Die Kirche war ge- und verschlossen. Den Bekanntmachungen neben dem Eingang konnte ich entnehmen, dass die Gemeinde überwiegend polnischsprachig ist.
Die Burg war ebenfalls geschlossen, was in diesem Fall aber bedeutete, dass das Tor offen aber niemand zum Ticketverkauf oder für Erklärungen zur Verfügung stand.
Diese quadratisch angelegte Burg wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut und diente dem Schutz vor den Rittern des Deutschen Ordens. Diese Nachfolger der Kreuzritter führten einen mehr als 100 Jahre dauernden Krieg gegen Litauen, das letzte nicht christianisierte Land in Europa. In Wirklichkeit ging es natürlich nicht um Religion, sondern um Territorium.
Zuletzt erhielt Medininkai am 31. Juli 1991 traurige Bekanntheit, als sowjetische Truppen den litauischen Grenzposten überfielen und sieben litauische Polizisten erschossen. Kein Wunder, dass Litauen in die NATO strebte.
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