Letztes Wochenende ging es endlich mal wieder auf die Straße: per Anhalter durch die Schweizer Kantone Zürich, St. Gallen und Thurgau, über den Bodensee und durch die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Zügige 500 km waren geplant.
Allerdings kam ich so oft vom Weg ab, dass eine regelrechte Odyssee daraus wurde. Dementsprechend wurde der Bericht so lang, dass ich ihn zu einer Trilogie verarbeitet habe, um diejenigen von Euch, die sich über die Länge meiner Artikel echauffieren, nicht zu überlasten.
Hier also der erste Teil:
Ich bin zwar kein Philologe, aber logophil. In der Schweiz hatte ich jeden Tag Helvetismen kennengelernt, die mein Herz erfreuten: „Bünzli“ für Spießbürger, „Legi“ (Kurzform von Legitimationskarte) für den Studentenausweis, „Cervelatprominenz“ für B-Promis. Und „Autostöppeln“ für Trampen oder per Anhalter fahren.
Mit diesem Wort war die Entscheidung schon gefallen: Was sich so putzig anhört, das muss ausprobiert werden.
Also stelle ich mich nach Beendigung eines zweiwöchigen Katzensitter-Auftrags in Waltenstein (bei Winterthur) an den Straßenrand (bzw. Strassenrand, wie man in der Schweiz schreibt) und bin gespannt wie ein Elefant auf seinen ersten Trabant.
Waltenstein ist klein, wirklich klein. Etwa 15 Häuser gibt es hier, und da sind die Baumhäuser für die Kinder schon mitgezählt.

Aber eine Bushaltestelle gibt es, an der jede Stunde das gelbe Postauto (so heißt hier der Bus) hält. Jede Stunde! Von 5 bis 23 Uhr! Auch am Sonntag! Ich bin davon so fasziniert, weil ich in Deutschland in einem hundertmal größeren Dorf wohne, wo nach 18 Uhr und am Sonntag gar kein Bus kommt. Tja, jetzt wissen wir, warum die Steuern in der Schweiz so hoch sind, aber ich finde, das ist es wert.
Aufgrund dieses vorbildlichen öffentlichen Nahverkehrs frage ich mich, ob Automobilisten überhaupt eine Notwendigkeit sehen, anzuhalten, weil sie ja wissen, dass man in diesem bergigen Land von jedem Punkt A an jeden Punkt B zuverlässig mit dem öffentlichen Bus chauffiert wird.
Mal sehen.
Kurz vor 8 Uhr stelle ich mich an die Kreuzung im Dorf. Ein sonniger Samstagmorgen. Ich muss nach Ammerthal in Bayern, habe also etwa 500 km vor mir. Und 13 Stunden Tageslicht. Das sollte eigentlich reichen.
Nach 20 Minuten hält ein Herr, der immerhin ins nächste Dorf, nach Elgg, fährt.

Er ist auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch als Verkaufsleiter für Küchen. Nach 22 Jahren sei es mal an der Zeit, den Arbeitgeber zu wechseln, findet er. Allerhöchste Zeit, finde ich.
„Das ist aber wirklich nett von Ihnen, mich an so einem wichtigen Tag mitzunehmen. Ich wäre da wahrscheinlich viel zu nervös und aufgeregt“, bedanke ich mich.
„Ach, kein Problem. Ich habe noch 12 Minuten bis zum Termin.“ Schweizer sind sehr exakt und kommen keine Minute zu spät, aber auch keine Minute zu früh.
In Elgg ist gerade Markt, also müssten eigentlich von überall her Leute zum Erwerb landwirtschaftlicher Produkte strömen, die mich anschließend auf ihrem Weg nach Hause mitnehmen können. Also stelle ich mich nur ein bisschen abseits vom Marktplatz an die richtige, also die nach Nordosten führende Ausfallstraße.
„Schwierig, ne?“ fragt ein Spaziergänger mit Kennermiene, so wie wenn auch er enttäuscht ist über die Gesellschaft aus Kontaktscheuen und Angsthasen.
Aber bald hält ein junger Mann, der sich mit festem Händedruck als Thomas vorstellt. Er fährt zwar nur nach Aadorf, etwa zweieinhalb Kilometer weiter, aber er trampt selbst manchmal und macht mir Mut: „Autostöppeln geht nicht über den Daumen, es geht über den Kopf. Es ist alles Einstellungssache. Mit dem richtigen Mindset [anscheinend auch so ein Helvetismus] schaffst du das!“ Sein Optimismus steckt mich an.
In Aadorf fährt eine junge Familie zuerst an mir vorbei, kehrt dann aber um und kommt zurück, um mich aufzulesen wie einen am Autobahnrastplatz vergessenen Hund. Der Landschaftsgärtner, seine Frau und das Baby fahren nach St. Gallen. Etwa 50 km, jetzt geht es richtig voran.
Wenn ich bei Paaren im Auto sitze, habe ich immer ein schlechtes Gewissen, von meinem Leben und meinen Abenteuern zu erzählen. Nicht, dass der junge Mann danach den Rucksack packt, Frau und Kind verlässt und nach Nepal pilgert. Andererseits, als Landschaftsgärtner hat er eh den ganzen Tag Ruhe.
Ganz dem Spontanitätsgedanken verschrieben, habe ich vorab keinen guten Ort zum Absetzen eruiert. Die beiden lassen mich an einem Einkaufszentrum in der Nähe der Autobahn raus. Da stehe ich und merke schon nach 10 Minuten, dass die Stelle nicht passt. Die Autos sind zu schnell, es gibt keinen Platz zum Anhalten, und ohne Schild weiß niemand, wohin ich will.
In der Nähe der Autobahnauffahrt steht eine kleine Kapelle für verlorene Seelen und verlorene Autostöppler. Auf den Stufen des Trampertempels breite ich die Landkarte aus und verschaffe mir einen Überblick über meine Position und Situation. Beide sind sehr schlecht, da hilft auch kein Mindset. Als der Heilige Gallus die Stadt gründete, muss er sich Los Angeles zum Vorbild genommen haben, so mit in alle Richtungen gehenden und sich gegenseitig kreuzenden und überschneidenden Straßen ist die Stadt überzogen. Ein stadtplanerisches Kuddelmuddel, eine autostöpplerische Hölle.

Da spricht mich ein älterer, sehr netter Herr an und fragt, ob er mir helfen könne. Ich erkläre die Lage und den Plan.
„Vergessen Sie es“, sagt er knallhart, aber nicht grundlos, „Sie sind auf der falschen Seite der Stadt.“ Ich sei ganz auf der Westside und müsse auf die Eastside, also einmal durch die langgezogene Stadt. „Wer hier auf die Autobahn fährt, will bestimmt nicht in Ihre Richtung.“
„Gehen Sie 300 Meter die Straße hinunter und nehmen Sie für 2 Franken den Bus durch die Stadt. Oder, noch besser, fahren Sie gleich nach Wittenbach, von da geht die Landstraße nach Romanshorn“. Letzteres ist das letzte Ziel in der Schweiz, denn von dort fährt ein Schiff nach Deutschland. Aus den Rückmeldungen der Leserschaft weiß ich, dass Ihr es mögt, wenn ich die Transportmittel ein bisschen variiere.
Es widerstrebt mir zwar, anders als autostöppelnd vorwärts zu kommen. Aber wenn ich zwei Stunden durch die ganze Stadt laufe, fehlen mir die zwei Stunden später am Bodensee. Außerdem trampe ich zum Vergnügen, nicht aus puritanischem Purismus, auch wenn St. Gallen Reformationsstadt ist.
Und da kommt auch schon der Bus Nr. 4 angefahren. Der Herr hat mir alles so freundlich und hilfsbereit erklärt, es wäre unhöflich, seinem Ratschlag nicht zu folgen.
„Und von Wittenbach können Sie den Zug nach Romanshorn nehmen“, ruft er mir noch nach, sein geringes Vertrauen in meine Anfängerautostöpplerfähigkeiten durchklingen lassend.
Nein, das werde ich bestimmt nicht tun. Wieder auf der Landstraße, werde ich allein meinem Daumen und meinem Lächeln vertrauen. Und tatsächlich, in Wittenbach hält nach wenigen Minuten ein Mann, der bis fast ans vorläufige Ziel fährt: nach Egnach, schon am Bodensee und nur einen kurzen Spaziergang von Romanshorn entfernt.

Es ist schon der zweite Fahrer heute, der sich als Corona-Verharmloser vorstellt. „Masken helfen gar nicht gegen Viren.“ „Ich weigere mich, diesen Scheiß mitzumachen.“ Und am besten: „Man darf nicht alles glauben“ von meist maturalosen Menschen, die nach 10 Minuten Studium an der YouTube-Universität glauben, sie wüssten jetzt alles besser als der breite Konsens von Virologen, Epidemiologen, Immunologen und Medizinern. Und das sind die Leute, die volksabstimmen über Unternehmenshaftung bei Lieferketten, bedingungsloses Grundeinkommen und das Rahmenabkommen mit der EU.
Corona-Verharmloser gibt es überall. Aber in der Schweiz kommt ein weiterer Aspekt hinzu: der Wunsch, sich von Deutschland abzusetzen. „Ach, Sie fahren nach Deutschland? Das ist schlimm, da gibt es ja gar keine Freiheiten mehr.“ So oder so ähnlich höre ich es immer wieder, wie wenn Deutschland Nordkorea wäre, nur weil die Fitnessstudios und Kinos geschlossen sind. Es wird immer mit vorgeblichem Mitleid geäußert („Ihr armen Deutschen“), das das schweizerische Superioritätsgefühl und die Kondeszendenz nur unzureichend zu kaschieren vermag.
Aber ich will nicht diskutieren mit den Leuten. Erstens bin ich zu Gast in ihrem Auto. Zweitens bringt es nichts. Drittens bin ich froh um jeden, der keine Angst vor Ansteckung hat und mich deshalb bereitwillig mitnimmt.
Der Fahrer lässt mich am Wander- und Radweg entlang dem See heraus, denn die letzten paar Kilometer will ich zu Fuß gehen. Es ist ein wunderschöner Tag, mit Ausblick auf den Bodensee auf der einen und die Alpen auf der anderen Seite.
Auf dem Seewanderweg spricht mich ein gestresst dreinblickender Mann mit Konstrukteursuniform und Bauplänen unter dem Arm an: „Sagen Sie, ist es schon halb zwölf?“
„Ja,“ bestätige ich, „fünf Minuten nach halb zwölf.“
„Das gibt’s doch nicht! Wo bleibt der denn?“ entzürnt sich der Wartende mit hochrotem Kopf über den 300 Sekunden verspäteten Arbeitskollegen, Chef oder Kunden. Normalerweise sind Schweizer so pünktlich, hier erscheinen sogar Frauen zuverlässig und minutengenau zum Date.
Für das Weiterstöppeln, ach ne, jetzt kann ich ja wieder Trampen sagen, in Deutschland habe ich mir gedacht, dass ich auf der Fähre nach Friedrichshafen die Autofahrer ansprechen werde, um zu eruieren, wer weitestmöglich nach Bayern fährt.

Ein toller Plan, wie ich finde.
Leider sehen der Hafen in Romanshorn und die Fähre so leer aus, wie wenn eine Seeblockade verhängt worden wäre. Hoffentlich wurden die Seeminen noch nicht verlegt.
Streckenmäßig ist der Bodensee nicht die Mitte. Ich habe 70 km hinter mir und mindestens 360 km vor mir. Aber mental mitteln das Gewässer und die Ländergrenze, die gemütliche Kreuzfahrt und die Rückkehr in die EU die Reise, so dass ich mich entspannt zurücklehne. Etwas zu entspannt, wie sich später herausstellen wird. Aber davon ahne ich noch nichts, während ich diese Blicke genieße:
Sehr zügig und sehr knapp an der Kaimauer vorbeiziehend zielt die Fähre in den Hafen von Friedrichshafen. Perfekt parkiert. Ein Gebäude im modernistischen Stil, heute das Zeppelin-Museum, und ein Hangar am Hafen offenbaren, wofür die Stadt eigentlich gebaut wurde.
Den Menschen von Friedrichshafen war der Bodensee nämlich bald zu klein, und sie wollten nicht nur ans andere Ufer, sondern in die weite Welt. Also bauten sie Luftschiffe und flogen nach New York, nach Tokio, nach Los Angeles, nach Rio de Janeiro.


Leider habe ich keinen Fahrschein für das Luftschiff, und dank dem Kino ist weithin bekannt, wie rabiat die Ticketkontrolleure in diesen fliegenden Zigarren agieren.
Weit weniger rabiat ist die deutsche Polizei, die die angeblich so strengen Coronavirusschutzmaßnahmen bei der Einreise kontrollieren soll. Ein leeres Polizeiauto bewacht die Grenze, die Polizisten sind beim Mittagessen.

Eine gute Idee! Auch ich hole mir erst einmal einen Döner. Nach zwei Wochen Abstinenz, weil dieses Grundnahrungsmittel in der Schweiz gesalzene 10 Euro kostet, wofür man in Deutschland zwei, mit Legi sogar drei Döner bekommt.
Für die Schweizer Freunde, die glauben, dass in Deutschland alles in Quarantäne erstarrt, hier ein paar Fotos von Friedrichshafen:
Die Menschen flanieren, essen, händchenhalten, küssen, tanzen, singen und springen auch hier. Und anders als in der Schweiz darf man sich hier sogar in die Wiese legen, rauchen, im Park grillieren – ach ne, ich muss jetzt wieder grillen sagen – und in die Büsche pinkeln. Es gibt gleich weniger Ge- und Verbotsschilder, dafür endlich wieder Graffiti („Gott erschuf die Menschen und die Elefanten, jedoch keine Staatsbeamten. In Gottes schwacher Stunde schuf der Teufel diese Hunde.“) und Menschen stellen ihre leeren Bierflaschen nicht in den Mülleimer, sondern bewusst daneben, damit die Flaschensammler fette Beute machen können. Selbst das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. nimmt niemand ernst.

Die Corniche von Friedrichshafen hat ein Flair von Städten am Meer, wie Nizza oder Sochumi. Es ist so schön, auch dank des Schweizer Bergpanoramas von jenseits des Binnenmeeres, dass ich am liebsten ein paar Tage bleiben würde.
Nur mit dem festen Vorsatz, für eine Bodensee-Rundreise zurückzukommen, kann ich mich schließlich losreißen. Irgendwie muss ich jetzt nach Nordosten, Richtung Bayern trampen. Ich begebe mich an den Anfang der B30, die nach Ravensburg und Ulm führt – und kann mir noch nicht vorstellen, welche Kopfzerbrechen mir diese Bundesstraße heute bereiten wird. Es wird ein regelrechter Kreuzweg werden.
Wie bzw. ob es überhaupt weitergeht, das erfahrt Ihr demnächst in Teil 2. Darin wird dann aufgelöst, was es mit den 50 Ave Marias auf sich hat.
Praktische Tipps:
- Wenn Ihr schneller voran kommen wollt, hilft ein bisschen Planung. So hätte ich mich in St. Gallen an einem besseren Ort absetzen lassen können. Und am deutschen Ufer des Bodensees wäre ich besser nach Lindau getrampt, wo die A96 beginnt. Aber dazu in Teil 2.
- Friedrichshafen ist definitiv einen Besuch wert.
Links:
- Mehr Anhaltergeschichten.
- Und andere Reisegeschichten.
Ein superschöner Bericht, lieber Andreas! Ich kenne sehr viele der beschriebenen Örtlichkeiten und auch das Schweizer Leben gut – bin aber dort meistens per PKW und/oder Fahrrad unterwegs.
Natürlich hat mir der Term „autostöpplerische Hölle“ und das Luftbild davon besonders gut gefallen, ohne jetzt die anderen Beschreibungen zu schmälern.
Merci vielmals
Fritz
Hallo Fritz,
vielen Dank!
Durch die meisten Orte bin ich ja leider nur kurz durchgekommen, bis auf Friedrichshafen. Und in den nächsten beiden Teilen kommen dann auch noch zwei hübsche Städtchen, deren Besuch ich eigentlich überhaupt nicht eingeplant hatte.
Und als wirkliche Hölle hat sich dann leider die B30 herausgestellt… Bundesstraßen sind irgendwie gar nicht so gut zum Trampen. Die Autos sind zu schnell, es gibt kaum gute Haltepunkte, und wenn, dann fahren die Leute oft nur ins nächste Dorf oder zum Supermarkt.
Das nächste Mal plane ich mir von vornherein mehr Zeit ein…
Das ist es also, das berühmt-berüchtigte Tramper-Wochenende, von dem du bereits hast durchklingen lassen. Und nein, zu lang fand ich den Beitrag nicht, hätte auch gut und gerne weiter lesen können. Es ist wohl die Frage, die alle umtreibt: Ist er angekommen? (Das bist du wohl, schon klar…) Na ja, eigentlich klar, dass dich eher Coronaskeptiker mitnehmen als die vorsichtige Fraktion, aber entsprechenden Tenor muss man sich dann eben anhören. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Kommt er an oder bleibt er für immer und ewig in der Zwischenwelt? 🙂 Schöne Bilder übrigens…
Es war perfektes Fotowetter!
Zwei Leute nahmen mich mit, die sich die Maske aufsetzen (was ich dann natürlich auch gleich tat). Andere ließen einfach das Fenster offen, auf dass der Fahrtwind alle Viren auf die Felder verteilt.
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Ich kam natürlich an, aber der als Tagesreise geplante Trip dauerte zwei volle Tage, ich kam an Orte, an die zu kommen ich niemals geplant hatte, dazwischen war die Verzweiflung groß, und am Ende nahm ich doch noch den Zug, sonst wäre ich drei Tage unterwegs gewesen.
Ich hatte die Strecke überschätzt und hätte von Anfang an eine Übernachtung einplanen sollen. Wenn ich im Sommer von Bayern nach Stockholm trampen werde, werde ich das hoffentlich noch im Hinterkopf haben.
Na ja, ist ein bisschen Abenteuer nicht das, was du beim trampen mit einkalkuliert hast? 🙂
„Auf dass der Fahrtwind…“ Ich fass es nicht.
Da bin ich umso gespannter auf die Fortsetzung der Erzählung. Hast du zwischendurch wenigstens was in den Magen bekommen? Wie es scheint, gestaltet sich das Trampen in Deutschland schwieriger als es in der Schweiz der Fall gewesen war, oder?
Klar, es ist immer noch besser, als wenn alles wie am Schnürchen geklappt hätte.
In der Schweiz hat es in den ländlichen Gebieten sehr gut funktioniert. Auch vorher schon, wenn ich Wanderungen abkürzen wollte, habe ich nie länger als ein paar Minuten gewartet.
In Deutschland ging es am Samstag etwas zäh und am Ende gar nicht mehr (das wird Teil 2), am Sonntag aber wieder relativ zügig – wobei ich auch fast auf einer Autobahnraststätte verendet wäre (das wird Teil 3).
Von Friedrichshafen hatte ich den Döner im Magen, der half mir über den Tag. Und später am Nachmittag kam ich in eine Stadt, wo ich endlich Wasser tanken konnte. (Die Wasserversorgung ist in der Schweiz tatsächlich besser, weil viele Dörfer öffentliche Brunnen haben.)
„…und seit jeher geistert ruhelos er an jener besagten Raststädte und erschreckt unvorsichtige Fahrer zur Tode…“ Hah, das wird herrlich 🙂
„Dios creó a las personas y los elefantes, pero no a los funcionarios estatales. En la hora débil de Dios, el diablo creó a estos perros“ Esto me causo mucha gracia. Estuviste en Suiza, tengo una amiga boliviana-cochabambina en Brig cantón Wallis? No tiene gato pero si la amabilidad típica de los bolivianos.
Y en alemán rima, por eso es gracioso. (De verdad, yo no tengo nada contra los funcionarios estatales.)
No estaba en el cantón Wallis, solo estaba en el norte de Suiza. Pero la proxima vez, podría hacer autoestop hasta Brig por una nueva aventura.
Ein sehr unterhaltsamer Bericht, ich hätte auch weiterlesen können und bin auf die Fortsetzung gespannt. 👍
Die Schweizer sind schon speziell, das kann ich bestätigen. Ich arbeite in der Schweiz. Jetzt im Homeoffice, fehlen mir am meisten die vielen herrlichen Verbotsschilder, auch wenn die bei uns im Tessin in Italienisch getextet sind, haben sie etwas Strengeres als Deutsch: È assolutamente vietato. È strettamente proibito … Non è consentito in nessun caso … usw. 😆
Vielen Dank! Die Fortsetzung kommt spätestens in einer Woche.
Aber das Autostöppeln ging gut in der Schweiz. Ich hatte es vorher auf kurzen Strecken im dörflichen Raum versucht und musste nie lange stehen.
Vielleicht sollte ich mal versuchen, so durch alle Kantone zu reisen.
Bei all den Verboten war ich mir bis zuletzt nicht sicher, ob man in der Öffentlichkeit überhaupt rauchen darf oder nicht. Ich habe mich dann tief in den Wald verzogen.
Moin Andreas,
sitze noch am Frühstückstisch und genieße nicht nur den Kaffee sondern auch deinen herrlich amüsanten Bericht übers Trampen. Und erinnere mich an mein Trampabenteuer vor gefühlten 100 Jahren. Da bin ich von Zürich nach Oberstdorf „getrampt“. Auf die Idee von Konstanz, wo ich gelandet war, per Schiff nach Lindau zu fahren, kam ich leider nicht. So sprach ich einen Autofahrer mit dem Kfz-Kennzeichen LI an, der mich dann auch brav dorthin fuhr. In Lindau bin ich dann erstmal hängengeblieben, da in Oberstdorf kein Zimmer frei. Das Trampen ließ ich dann sein und fuhr am nächsten Morgen mit dem Zug nach Oberstdorf, wo es mir so gut gefallen hatte, dass ich über ein Jahr lang dort blieb .
Um so mehr interessiert es mich, wie du dann weitergekommen bist 😉
GLG, Heide-Merry
Vielen Dank für diese Rückmeldung! Der Bodensee scheint ein komplizierte Tramp-Pflaster zu sein.
Aber ein Jahr wo hängenbleiben, das ist auch cool, Hut ab! Ich hätte das auch machen sollen, anstatt über die B30 nach Ulm zu tuckern. Es hielten schon Leute, aber die fuhren immer nur ein paar Kilometer, und ich endete oft an wirklich blöden Stellen. Ich habe es an diesem Tag nicht einmal auf die Autobahn in Ulm geschafft, sondern musste dort die Nacht verbringen.
(Keine Details, um nicht zu spoilern.)
Am darauffolgenden Sonntag ging es dann zügiger, und ich fuhr spontan mit einem Paar wohin, wo ich eigentlich gar nicht hin musste: Rothenburg ob der Tauber, wo ich natürlich auch ein paar Stunden hängenblieb und am Ende doch mit dem Zug heimfuhr.
Du und ich machen das richtig, glaube ich: Trampen, wenn’s geht, aber nicht verbissen und offen für Alternativen.
Eine schöne Reise, fast bei mir vorbei, der ich in einem Nachbarort von Aadorf wohne. Selbst ein Ösi, also Fremder, und dem phänomenalen ÖV in Helvetien äusserst zugetan. Gute Reise weiterhin und liebe Grüsse!
Oh, so ein Zufall!
Ich sollte die Reisen immer vorher ankündigen, dann können sich Leser und Leserinnen vorher melden und man kann sich auf ein Almdudler treffen. 🙂
Auf dem Weg von Bayern nach Wien habe ich das mal gemacht, und eine sehr freundliche Familie aus Linze hat mich eingeladen, dort zwei Tage Zwischenstopp einzulegen: https://andreas-moser.blog/2020/08/22/ammerthal-wien/
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Hallo Andreas, bildet das Luftbild eigentlich wirklich eine Situation in St. Gallen ab?
Das Luftbild ist keine ganz detailgenaue Wiedergabe der Situation in St. Gallen, muss ich zugeben. 🙂
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„Selbst das Denkmal für Kaiser Wilhelm II. nimmt niemand ernst.“
Wie auch, steht doch nur eines für dessen Großvater in der Landschaft.
Oh ja, was für ein Fehler!
Danke für den Hinweis, auf den hin die Kaisernummerierung sofort in Ordnung gebracht wird.
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