Meine am Vortag noch geäußerte Skepsis wurde gestern Lügen gestraft, als es in Chemnitz so heftig schneite, dass die ganze Stadt mit einer dicken Puderzuckerschicht überzogen war. Und es wollte gar nicht mehr aufhören!
Ich habe Euch ja bereits gezeigt, wie fantastisch schön Chemnitz ist. Und natürlich sieht das alles mit Schnee noch einmal romantischer aus.
Aber weil sich insbesondere die westliche Leserschaft nicht vorstellen kann, wie romantisch ein Plattenbau im Winter ist, habe ich mich auf einen kleinen Spaziergang durch meine Nachbarschaft im Yorck-Gebiet beschränkt. (Außerdem hatte ich keine Lust, stundenlang durch die Kälte zu stapfen.)
Ich finde, man bekommt hier so ein richtiges Sibirien-Gefühl. Mit Lust auf deftiges Essen, hochprozentigen Nachtisch und ziegelsteindicke, möglichst dramatische Romane in der wohlig-warmen, fernwärmegeheizten Wohnung.
Meine anfängliche Skepsis bewahrheitete sich dann leider doch. Schon heute ist fast der ganze Schnee wieder geschmolzen und die Stadt versinkt in den Fluten.
Links:
- Weitere Fotos aus Chemnitz.
- Und noch mehr Winterliches aus aller Welt.
Der reisende Reporter 
Que encanto! Increible que luego luego todo se inunde. Espero tengas un par de botas, ah! Dijiste que vivias en el cuarto piso?
¿? Aparezco como anónimo. Entiendo esto menos que el cambio climático.
Yo tampoco entiendo la alta tecnología.
Si, yo vivo en el cuarto piso y ademas muy lejos del rio.
Es algo que siempre es muy importante para mi cuando busco un alojamiento.
Deine Fotos sind großartig. Wäre nicht mein Job, würde ich wirklich überlegen in den Osten zu gehen.
Interessanterweise treffe ich hier auch immer wieder Westrentner, die zur Rente nach Ostdeutschland ziehen.
Zum einen, weil die Wohnungen günstiger sind, aber oft auch ausdrücklich mit dem Wunsch, noch einmal eine andere Region kennenzulernen. Die leben manchmal richtig auf, weil sie wieder etwas Neues sehen und sich ständig wie im Urlaub fühlen.
Noch nie habe ich einen Plattenbau so schön stimmungsvoll in Szene gesetzt gesehen wie hier. Da hat man fast schon Lust, sich bei Schnee und Kälte auf einen Spaziergang zwischen all den Blocks und all den Lichtern zu begeben. Fast… 😉 Schöne Weihnachten wünsche ich dir, auch wenn du eigentlich davor flüchten wolltest (?).
In Vilnius war es vielleicht noch schöner, aber da lag auch länger Schnee, so dass ich mehr Zeit für die Suche nach Fotomotiven hatte:
Vielleicht gefallen mir diese Plattenbauten auch so, weil ich weiß, wie gemütlich sich darin wohnen lässt. Viele Wessis glauben ja, die wären innen auch alle gleich und grau. Aber ganz im Gegentum, die Innenausstattung ist oft bunter, fröhlicher und individueller als das, was man in den ewig gleich eingerichteten Einfamilienhäusern findet.
Zumindest in den älteren. Jetzt schwappt leider auch der Wessi-Einrichtungsstil nach Osteuropa, und immer mehr Wohnungen sehen wie sterile AirBnBs aus. Am meisten regt mich immer auf, wenn in Wohnungen in Polen oder in Rumänien die ewig gleichen Bilder von London, Paris und New York an der Wand hängen.
Den Winterweihnachtsurlaub musste ich streichen, weil ich für das Studium zu viel zu tun habe.
Außerdem bin ich noch so neu in Chemnitz, dass ich mich hier immer noch wie im Urlaub fühle. 🙂
Das hast du sehr fein gemacht! klingt vielleicht ein wenig…ich weiß nicht wie, aber ich meine es ernst: feine Bilder, die sehr gut gegen die Vorurteile wirken können.
Danke dafür!
ich lese, du studierst (wieder)?
oder hab ich da was falsch verstanden?
Vielen Dank!
Ja, ich studiere Geschichte an der Fernuniversität in Hagen. Schon seit einigen Jahren, allerdings mit wechselnder Intensität.
Die Entscheidung zur Sesshaftigkeit diente vor allem auch der Förderung des Studienfortschritts. Mal sehen, ob es klappen wird.
ah…ja gut, das erklärt, warum mir nicht bewußt war, dass du da noch dran bist.
Dann wünsche ich viel Erfolg! mit der Sesshaftigkeit und dem Studium! 😉