Wie hat das 9-Euro-Ticket das Reisen in Deutschland verändert?
Genau so, wie es zu erwarten war: Die Züge und Busse sind spürbar voller, manchmal rappelvoll, wenn auch selten überfüllt. (Und wenn, dann meist wegen denen, die darauf bestehen, ihre Fahrräder mit in den Zug zu nehmen.)
Auf den Straßen und Autobahnen gibt es weniger Staus. Weniger Menschen sterben bei Verkehrsunfällen. Die Leute sind entspannter. Alle sind glücklich.
Und weil sich jetzt jeder die Fahrt mit der gemütlichen, entspannenden und romantische Eisenbahn leisten kann, muss kaum mehr jemand in ein ungemütliches, klaustrophobisches und unzuverlässiges Flugzeug steigen.

Ich wollte herausfinden, wie es angesichts dessen dem Flugverkehr in Deutschland geht. Also spazierte ich vor ein paar Tagen zum Flughafen in Berlin. Mit meinem Gespür für romantische Situationen habe ich es gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang geschafft.



Und dort erwartete mich eine gespenstische Szene: Der Flughafen war fast komplett leer. Er war geöffnet und wartete auf Kunden, die Lichter waren an, aber niemand wollte mehr mit diesen spritschluckenden Monstern fliegen. Keiner der Parkplätze war belegt. Ich konnte zwischen den Terminals herumlaufen, ohne dass sich irgendjemand für mich interessiert hätte. Die Menschen hatten die Rollbahn zum Radfahren, Joggen und Picknicken in Beschlag genommen.









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Stell dir vor, es ist Abflug und keiner geht hin.. .
Mein Ryanair-Flug von Krakau nach Nürnberg war mal ein paar Stunden verspätet, weil der Pilot nicht kam.
Ich habe sehr bereut, nicht den Zug genommen zu haben. Heute würde ich das machen. Oder trampen.
verständlich. Aber inzwischen hört man auch ähnliche Berichte von Bahnreisenden…
Wobei ich bei der Bahn einen ausgefallenen Zug nicht tragisch finde.
In einer Stunde kommt der nächste Zug, und man muss kein neues Ticket kaufen oder umbuchen.
Angst um sein Gepäck muss man sich auch nicht machen.
Wenn man einen verlassenen Flugplatz in Deutschland sieht konnte man meinen das der Morgenthau Plan doch in Erfullung gegangen ist. Das erinnert mich irgendwie an meine Reise nach Warschau 1984. Der Flugplatz ist riesig, aber es waren nur wenige Menschen priviligiert fliegen zu durfen.
In Aserbaidschan ist auch alles so überdimensioniert:
https://andreas-moser.blog/2017/07/24/aliyev/
Warst du eventuell an jenem besagten Tag da, als das Bodenpersonal gestreikt hat?
Oh, das würde natürlich einiges erklären.
Oder der Streik war nur ein vorgeschobener Grund für das Bodenpersonal, um mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt oder Rügen zu fahren.
Ja, die Idee ist charmant, hat was 😉
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